Wünsche fürs Jahr 2013

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Auch wenn wir alle schon wieder tief im Alltag stecken, jahreszeitlich bedingt, folgen auch für das Jahr 2013 wieder einige (professionelle) Wünsche.

Der Politik und ihren Akteuren wünsche ich Demut, Vernunft und die Einsicht, dass die res publica nicht mittels public relations zu erreichen ist. Den Medienpolitikern wünsche ich im Besonderen Erfolg bei einer Reform der Presseförderung in Richtung Qualitäts- und Vielfaltsförderung und der Gestaltung eines zeitgemäßen ORF-Gesetzes. Vor allem wünsche ich ihnen Glück beim Abschied von einer Medienpolitik, die die Gestaltung der "Public Sphere“ mit dem Optimieren der Darstellungschancen der eigenen Akteure verwechselt.

Dem Boulevard wünsche ich Anstand und Integrität, denn auch diese Formate haben ethische Grenzen, mögen die Akteure sie erkennen. Den Qualitätsmedien wünsche ich Erfolg bei der Durchsetzung neuer Geschäftsmodelle. Den Journalisten und Journalistinnen wünsche ich Abstand und mögen sie ihre Fähigkeit zur Kontrolle und Kritik in den Fluten der Presseaussendungen, Pressekonferen- zen, PR Spins und Vorder- und Hintergrundgesprächen bewahren.

Allen Medienunternehmern Umsicht und Klugheit in der Balance von wirtschaftlichen und publizistischen Interessen. Den Experten, die uns die Welt auslegen, wünsche ich Klarheit und den Mut auch zu bewerten. Uns allen wünsche ich Aufmerksamkeit und Duldsamkeit - beides braucht man wohl in einem "Superwahljahr“. Kann man sich in einem solchen überhaupt Idealismus erlauben? Ja! Gerade 2013 sollten wir das Verhältnis von Medien und Politik auf den Prüfstand stellen. Gerade 2013 wird sich weisen, ob Österreich in der Mediendemokratie ankommen kann. Gerade 2013 sollten wir wachsam sein und die Differenz von Sein und Sollen immer wieder einfordern.

Nicht nur dafür: Alles Gute!

* Der Autor ist Prof. f. Kommunikationswissenschaft in Klagenfurt

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