Zynismus, seine Folgen und das McCare Paket

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Eine Stellungnahme zum Artikel "Einen Gedenkburger verteilen", Furche 5/2005.

Schon mit dem Titel "Einen Gedenk-Burger verteilen" setzt sich Magdalena Miedl sehr kritisch mit unserem Projekt "25 peaces - Die Zukunft der Vergangenheit" auseinander. Das ist gut so, sehr gut sogar! Denn das um Wolfgang Lorenz und mich entstandene Projektteam hat nun wirklich nicht vor, gefällige, kuschelweiche, jubilierende Beiträge zum "Gedankenjahr 2005" und zum eu-Ratsvorsitz Österreichs in der ersten Jahreshälfte 2006 zu leisten. Da das schon andere tun werden, wollten wir es uns, wollen wir es uns allen viel schwerer machen. Wir wollen nämlich mit Aktionen im öffentlichen Raum zum Denken, zum Nach- und zum Vordenken verleiten, wir wollen Geschichte, Gegenwart und Zukunft greifbarer und damit bewusster machen. Dass das ein Hammer ist, nicht ohne Diskussionen, Missverständnisse, geplante wie unbeabsichtigte, oder Streitereien, vor allem aber nicht ohne Provokationen abgehen wird, war und ist uns sehr wohl bewusst! Nur, auch unsere Provokationen werden sich ausschließlich im öffentlichen Raum abspielen und nicht in einem rein verbalen Kontext, etwa in einem Zeitungsinterview. Und sicher werden sich unsere Provokationen nicht gegen diejenigen richten, die unsere Projekte mittragen, unterstützen und dadurch überhaupt erst möglich machen. Alles andere wäre nicht nur kontraproduktiv, sondern schlicht und einfach dumm!

Bei aller Freude und Genugtuung über ihren kritischen Artikel muss ich daher Magdalena Miedl in einem entscheidenden Punkt korrigieren: Bei unserem McCARE-Projekt, einer beabsichtigten Analogie zu den historischen CARE-Paketen in Kooperation mit McDonalds, habe nicht nur ich mich gewundert, "dass McDonalds überhaupt auf diesen Deal eingestiegen ist". Nie habe ich die Idee der McCARE-Pakete als solche gegenüber der Furche als zynisch bezeichnet, sondern ausschließlich von unserer Befürchtung gesprochen, dass sie von diesem Konzern als zynisch verstanden werden würde, so in dem Sinne, da machen sich ein paar Narren eine "Riesengaudi, obwohl sie doch draufkommen müssten, dass das negativ auf uns (McDonalds nämlich) zurückfällt"! Und dass dem nicht so war, war für mich persönlich eine ziemliche Überraschung, eine Erfahrung, die mich einiges über eigene Vorurteile bis hin zu Unterstellungen gelehrt hat.

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