Der durch seine Forschungen auf dem Gebiet der menschlichen Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit bekanntgewordene amerikanische Arzt Rock stellt in diesem Buch eindrucksvoll das Problem der Überbevölkerung in der Welt dar, das auf katholischer wie auf nichtkatholischer Seite die Erkenntnis reifen ließ, verantwortungsbewußte Geburtenregelung sei notwendig. Über die zulässigen Mittel dazu gehen die Meinungen bei Katholiken und Nichtkatholiken freilich auseinander. Rock zeigt, wie die Diskussion darüber in den Vereinigten Staaten des öfteren in bedauerlicher Weise auf das politische Gebiet übergegriffen hat. Er informiert recht gut über die Bemühungen um die Herstellung ovulationshemmender Medikamente und um die Sicherung der Zeitwahl. Aus seinen Darlegungen geht auch hervor, wie viele Dinge auf der biologischen und medizinischen Ebene noch dunkel sind und der weiteren Erforschung bedürfen.
So wertvoll die Auskünfte sind, die dieser Mann aus eigenem Erleben und Erforschen geben kann, so kritisch müssen seine Ausflüge in das ethische Gebiet geprüft werden. Wenn er etwa den Begriff der Sterilisation so fassen will, daß nur die dauernde Unfruchtbarmachung durch chirurgischen Eingriff darunter fällt, nicht aber die Ovulations-hemmung durch Medikamente (als zeitweilige Sterilisation), steckt dahinter eine Tendenz, die nicht unbeachtet bleiben darf. So setzt das Buch sehr unbestechliche Leser voraus, soll es nicht Verwirrung anrichten. Rock ist überzeugt, daß durch weitere Forschungen jene Lösungen gefunden werden können, die für alle Seiten annehmbar sind; das ist durchaus zu wünschen. Seine eigene Veröffentlichung bietet jedenfalls noch nicht diese Endlösungen, sondern nur einen Zwischenbericht.
Kleine Schönheitsfehler zeigen, daß die Übersetzer ihrer Aufgabe nicht in allem gewachsen waren.
