Mega-Monopolisten auf dem Telefonmarkt

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Auf dem Telefonsektor überschlagen sich die Entwicklungen. Nach der Liberalisierung ist es zur Freude der jahrzehntelang von der Post gerupften Telefonkunden zu einem Preisverfall gekommen, der kein Ende zu nehmen schien. Immer neue Anbieter traten mit immer attraktiveren Angeboten in den boomenden Markt ein. Es zeichnete sich der Tag ab, an dem man zum Gratis-Handy bei Anmeldung eine Geldprämie bekommen würde.

Machen jetzt Fusionen der Konkurrenten diese Entwicklung wieder rückgängig? Fusionieren sich die Ex-Monopolisten jetzt zu Mega-Monopolen?

Der Faktenlage nach heißt es zumindest auf der Hut zu sein. Die Deutsche Telekom (deren Aktienmehrheit immer noch im Besitz der Deutschen Bundesrepublik ist) hält 82 Prozent von Max.mobil, die Telecom Italia (an der der italienische Staat nur mehr zu wenigen Prozent beteiligt ist), mit der sie fusioniert werden soll, ist an der Mobilkom (A1) mit 25 Prozent (plus einer Aktie) beteiligt. Max.mobil und A1 beherrschen derzeit den heimischen Mobilfunkmarkt fast zur Gänze.

Die beiden Telekom-Riesen haben darüber hinaus zweifellos das finanzielle Potential, weitere Mitbewerber aufzukaufen. Zusammen beschäftigen sie 320.000 Mitarbeiter, ihr Umsatz ist größer als das Budget der Republik Österreich.

Aufzuhalten ist so ein Gigant nicht wirklich, ganz sicher nicht von der Regierung eines kleinen Landes. Gerade in diesem Zusammenhang ist es ein Segen, daß Österreich mittlerweile Mitglied der EU ist. Bei allen sonstigen Schwächen hat die EU jedenfalls eines bewiesen: daß sie den freien Wettbewerb ernst nimmt, und die Einhaltung der Spielregeln ohne Ansehen der Größe und Nationalität verlangt.

Wenn europäische Unternehmen im globalen Konzert mit japanischen und US-Konzernen mitspielen sollen, darf man ihnen die Größe nicht verweigern, die dazu notwendig ist. Die Kleinheit der europäischen Märkte verlangt freilich nach einem besonders strengen Wettbewerbsrecht, das neuen Anbietern jederzeit den freien Marktzugang sichert und das Ausnützen einer marktbeherrschenden Stellung verhindert.

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