Sozialarbeit am Fußballplatz: Ein Volltreffer

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Acht Fußballer unterschiedlicher Herkunft haben Österreich für die Teilnahme am 10. Homeless World Cup (HWC) in Mexico City qualifiziert. An dem Streetsoccer-Turnier nehmen Obdachlose, Straßenzeitungsverkäufer, Flüchtlinge und einstige Alkohol- oder Drogenabhängige teil. 62 Nationalmannschaften - darunter 14 Frauenteams - kämpfen zwischen 6. und 14. Oktober im Herzen der mexikanischen Megacity um den Weltmeistertitel.

Harald Schmied, einstiger Chefredakteur der Grazer Straßenzeitung Megaphon, hat den HWC gemeinsam mit Mel Young, dem Gründer der schottischen Straßenzeitung The Big Issue, ins Leben gerufen. Der Schotte und der Österreicher trafen einander 2001 bei einer internationalen Straßenzeitungs-Konferenz (INSP) in Kapstadt. Beide glaubten daran, dass es möglich sein müsste, das Leben Obdachloser durch Fußball zu verbessern. Mit überraschend großem Erfolg fand zwei Jahre später der erste HWC in Graz statt. Heute koordiniert die nicht gewinnorientierte Firma "Pro Poor Sports Limited“ mit Sitz in Edinburgh die globale Organisation mit Partnern in 73 Ländern.

Zwei Drittel der Teilnehmer schaffen den Absprung

Die Statistiken nach neun Jahren HWC sind verblüffend: Zwei Drittel der Spieler schaffen es nach ihrer Teilnahme, ihre Lebenssituation signifikant zu verbessern. "Diese Erfolgsquote ist in der Sozialarbeit ganz selten“, weiß Bernd Wachter, Generalsekretär der Caritas Österreich. Um die Nachhaltigkeit des mehrfach preisgekrönten Projektes weiter zu steigern, wurde die Plattform "Goal“ geschaffen: "So können wir das gesamte Jahr über sozial-integrative Fußball-Projekte österreichweit fördern. Einige Spieler absolvieren etwa eine Trainerausbildung“, berichtet Initiator und Caritas Steiermark-Sprecher Schmied.

In Österreich unterstützen 30 soziale Einrichtungen und einige Sponsoren das von der Caritas koordinierte Projekt. Die internationale Dachorganisation konnte Sponsoren wie Carlos Slim, den reichsten Mann der Welt, finden: "Er fördert Streetsoccer zur Integration von Straßenkindern im großen Stil“, freut sich Schmied über die Dynamik eines Projekts, das als kleines Streetsoccer-Turnier in Graz begann. (ein)

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