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Schwerarbeiter(innen) sollen möglichst mit 60, jedenfalls aber nicht erst mit 65, und ohne Abschläge in Pension gehen können. Auch wenn sich das versicherungsmathematisch nicht rechnet, weil sie gegenüber dem "Normalpensionisten" um eben diese Jahre weniger eingezahlt haben, gleichzeitig aber in Summe mehr herausbekommen, gibt es für diese Formel breite Zustimmung.

Schwierig wird's freilich bei der Festlegung, auf wen aller diese Formel angewendet werden soll. Nur auf Hochofen- und Bauarbeiter? Oder auch, wie von Jörg Haider gefordert, auf Exekutivbeamte, die bei jedem Wetter Dienst auf der Straße tun müssen? Wie auch Pannenfahrer und viele andere mehr ...

Aber: Gibt es nicht auch Innendienst-Tätigkeiten, die mehrheitlich als Schwerarbeit eingestuft werden müssten - etwa die Arbeit von Krankenschwestern und Spitalsärzten? Oder die Arbeit der Supermarkt-Kassiere? Lässt sich "Schwerarbeit" überhaupt auf körperliche Arbeit beschränken? Oder müssten nicht auchTätigkeiten, die zwar in der warmen Stube stattfinden, aber mit viel Stress verbunden sind, von Rechts wegen als "Schwerarbeit" eingestuft werden? Haben wir nicht gerade gehört, dass die Mehrheit unserer Politiker ausgebrannt ist und nur mit Tabletten über die Runden kommt?

Jene, die hier Festlegungen treffen müssen, sind wahrlich nicht um ihre Aufgabe zu beneiden. Legen sie es großzügig an, werden sie zu den Totengräbern der ganzen Pensionsreform. Definieren sie "Schwerarbeit" hingegen sehr eng (also beispielsweise nur Hochofen- und Bauarbeiter), gibt's mit Sicherheit himmelschreiende Ungerechtigkeiten. Frühpension wird's für diese (politische) Schwerarbeit dennoch keine geben - eher neue Aufgaben.

Der Autor ist Generalsekretär des ÖAMTC.

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