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Die Forschung macht bemerkenswerte Fortschritte. Das wirkt sich besonders in unserem Alltag aus. Die Wesensfragen, im Journalismus und in der Kriminalistik "Die sechs W" genannt, kann sie aber nicht beantworten: das Wer, Was, Wann, Wo, Wie, Warum. Die Wissenschaften können den "Kriminalfall Schöpfung" nicht lösen.

Eine Genetikerin des Landes bemerkte jüngst, sie könne in der Evolution keinen göttlichen Plan erkennen. Das sei ihr unbenommen, es ist allerdings ähnlich naiv wie die Aussagen sowjetischer Kosmonauten, sie könnten im All keinen Gott sehen, also existiere er nicht.

Ohne entsprechende Apparaturen hat man früher auch kein Infrarot- und Ultraviolettlicht, keine Mikro- oder Röntgenstrahlen, keine Nanowelt erblicken können. Der Kreis des Zugänglichen wird stetig erweitert. Deshalb ist es erstaunlich naiv zu sagen: Das/den seh' ich nicht, also gibt's das/den auch nicht. Unser Sir Karl R. Popper meint: Du kannst nie sagen, es gibt keinen schwarzen Schwan, nur weil Du bisher keinen gesehen hast; ausschließen kann man die Existenz schwarzer Schwäne nie.

Ähnlich der Satz unseres Mathematikers Kurt Gödel, wir bräuchten eine Metaposition, um unsere Position wahrnehmen zu können. Wenn wir zwischen Bäumen sitzen, sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht. Erst wenn wir uns in die Lüfte erheben, bekommen wir einen Überblick über die Landschaft.

Der Mensch ähnelt jenem Darmbakterium, das an der einen Darmwand lebt und Sonden zur anderen Seite sendet. Es hält den Darm für den Kosmos und die ganze Welt. Es könne kein übergeordnetes Prinzip erkennen, sagt das Bakterium stolz, und hält sich für den Größten; dabei sitzt es doch nur, pardon, in der Sch...

Der Autor ist freier Publizist.

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