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Von den 11529 Fällen einer möglichen Gefährdung für ein Kind, denen das Wiener Jugendamt 2006 nachgegangen ist, wurde in 29 Prozent eine tatsächliche Gefährdung festgestellt. Davon wurde in 25 Prozent eine Unterstützung der Erziehung, in vier Prozent wurde eine volle Erziehung angeboten. Letzteres bedeutet, dass das Kind für eine gewisse Zeit aus der Familie genommen wurde, das war 461-mal der Fall. Im Jahr 2001 gab es 5277 Abklärungsverfahren. Besonders stark war der Zuwachs zwischen 2004 und 2005 (von 7994 auf 10208 Fälle). Die Meldungen kamen zum Großteil (26 Prozent) von der Polizei und dem Umfeld (23 Prozent), etwa Nachbarn oder Bekannte. Als drittgrößte Gruppe galten die Schulen oder Kindergärten (18 Prozent). Aus der unmittelbaren Familie kamen wenig Meldungen (fünf Prozent).

In 55 Prozent der Fälle wurde eine Vernachlässigung des Kindes festgestellt, in 28,5 Prozent galt psychische Gewalt als Grund der Gefährdung. In 14 Prozent lag körperliche Gewalt vor, in 2,5 Prozent ging es um sexuellen Missbrauch. Aus der Kriminalstatistik für das Jahr 2006 geht hervor, dass in ganz Österreich 2358 Delikte wegen Gewalt gegen Kinder (bis 14 Jahren) angezeigt wurden. 1598 Anzeigen wurden wegen Körperverletzung gemacht, 458 Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs, 168 wegen Nötigung, 116 wegen Vernachlässigung, sieben wegen Freiheitsentziehung und acht wegen Mordes und je einer wegen Aussetzung, Entführung und erpresserischer Entführung.

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