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In der jüngsten Kolumne ging es um das Licht am Ende des Tunnels (ist es tatsächlich das Licht der Welt oder ist des das Licht des nahenden Zuges?) und die Unmöglichkeit von Voraussagen und Prognosen aufgrund unhaltbarer Modelle. Aber auch eine andere Dimension: Was halten wir denn eigentlich für ein "Licht"? Ist es das reine ökonomische Wachstum, das wir wollen, und wenn wir es erreichen, wird dieses Wachstum dann für alle da sein oder nur für einige wenige? Heute haben wir einen seltsamen Zustand, in dem sich wenige fragen, wohin wir eigentlich steuern. Dieser Mangel wird kompensiert mit der Debatte, wie schnell wir dorthin kommen sollen.

Es ist also tatsächlich die Schlüsselfrage, was dort am Ende des Tunnels für ein Licht leuchtet. Wenn es nur darum geht, unser Wachstum wiederherzustellen, dann würde dieses Licht sehr schnell erlöschen, denn in der Ökonomie ging es immer nach einem Aufwärtstrend wieder nach unten, dem Wirtschaftszyklus entsprechend. Etwas wie ein ungebremstes Wachstum zu erwarten ist so, als würde man jeden Tag Sonnenschein erwarten. Was aber, wenn das Licht am Ende des Tunnels eine Art von Werteziel bedeuten würde? Das würde der Frage eine ganz neue Dimension verleihen. Wenn etwa das Ziel wäre, die Kinderarmut zu stoppen. Dann könnte man über Hoffnung reden und diese Hoffnung wäre sogar zu unseren Lebzeiten erfüllbar. Und in diesem Sinne könnte unser Ziel, unser Licht, sich gar nicht in einen entgegenkommenden Zug verwandeln. Wenn unser Ziel die Kolonisierung des Mars wäre, auch das könnten wir erreichen, oder die Grundversorgung in der Gesundheit oder Bildung. Oder um das zusammenzufassen: Die einzige Möglichkeit, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen, ist es, die Welt zu sehen. Und in diesem Sinne (frei nach Trump):"Lets make the world great again!"

Der Autor ist Professor für Ökonomie an der Karlsuniversität Prag

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