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Es ist eine oft gestellte Frage an Ökonomen: Sehen Sie Licht am Ende des Tunnels? Und eine beliebte Art darauf zu antworten ist: ja, ich sehe schon Licht, aber ich weiß nicht, ob es nicht von einem entgegenkommenden Zug stammt. Man könnte meinen, dass das ein sehr mittelmäßiger Witz sei, aber wir sollten darüber nachdenken, nicht nur, weil er so häufig gemacht wird, sondern weil er zeigt, wie wir denken. Zunächst brauchen wir nicht sehr lange nachzudenken: Was wir Ökonomen manchmal sagen, ist sehr zweideutig.

Wahrscheinlich wird es (optimistisch gesehen) das Licht am Ende des Tunnels sein, das wir sehen, aber es könnte auch (pessimistisch gesehen) ein entgegenkommender Zug sein. Das beschreibt das Problem der ökonomischen Prognosen, das den Eindruck vermittelt, als würde es das System verstehen, indem es Dinge, die es nicht weiß, einfach beiseite schiebt.

Das mathematische Modell hingegen tut nichts als das Folgende: "Wenn alles so läuft, wie wir das erwarten, .... dann wird alles so sein, wie wir das erwarten." Das ist aber eben nur dann möglich, wenn alles "nach Plan läuft". Das tut es aber nicht, wenn sich die Dinge rasch ändern. Dann erweisen sich die angeblich total sicheren Voraussagen als eine Illusion der Sicherheit.

Und in einer Zeit der wachsenden Zahl von Ländern, deren ökonomische Entwicklungen unvorhersehbar sind (zu denen wir nun noch die neuen USA, Großbritannien, Italien, die Türkei und andere zählen), taugt nur noch die zwiespältige und auf den ersten Anschein wenig befriedigende Antwort: Es wird entweder gut oder schlecht ausgehen.

Und so sehr wir uns auch bemühen, wir werden am Ende zu spät herausfinden, ob es nun das Licht der Hoffunung war, das wir gesehen haben, oder das Licht der nahenden Hölle.

Der Autor ist Professor für Ökonomie an der Karlsuniversität Prag

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