Anton Bruckner - © Foto: Österreichische Nationalbibliothek

Anton Bruckner: Musikant Gottes, Neurotiker, Revolutionär?

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Eine Ausstellung im Prunksaal der Nationalbibliothek und eine neue Biografie würdigen Anton Bruckner anlässlich seines 200. Geburtstags exemplarisch.

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Eine Ausstellung im Prunksaal der Nationalbibliothek und eine neue Biografie würdigen Anton Bruckner anlässlich seines 200. Geburtstags exemplarisch.

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Bei Gedenkjahren wird meist schon vor dem eigentlichen Anlass ausführlich gefeiert. Anton Bruckner bildet da keine Ausnahme. Zwar werden es erst am 4. September 200 Jahre, dass der Komponist im oberösterreichischen Ansfelden geboren wurde. Doch bereits Ende letzten Jahres kamen die jüngsten Gesamteinspielungen seiner Symphonien auf den Markt, die eine vom Gewandhausorchester Leipzig unter Andris Nelson, die andere von den Wiener Philharmonikern unter Christian Thielemann. Sie legen damit ihre erste integrale Einspielung der Bruckner-Symphonien unter einem Dirigenten vor. Zusätzlich zu den neun Symphonien und der „Nullten“ haben sie noch die Studien-Symphonie aufgenommen.

Das bisher größte Unterfangen zu diesem Gedenkjahr aber ist die von der Österreichischen Nationalbibliothek ausgerichtete Bruckner-Ausstellung. „Der fromme Revolutionär“ prangt als Titel über dieser Exposition mit nicht weniger als 130 Exponaten. Konzipiert, anschaulich und klug zusammengestellt wurde sie von den beiden jahrzehntelang in der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek wirkenden ausgewiesenen Bruckner-Experten Thomas Leibnitz und Andrea Harrandt. Dass der überwiegende Anteil der Ausstellungsstücke aus eigenen Beständen stammt, liegt auf der Hand, Bruckner hat die Autografe seiner wichtigsten Werke der Wiener Hofbibliothek überlassen. Seit dem wurde die weltgrößte Bruckner-Sammlung noch erweitert.

Zukunftweisendes Genie

An Hand sorgfältig ausgewählter, stets auf das Wesentliche abzielender Dokumente wird Bruckners Weg von seiner Jugend in Oberösterreich, seinem berühmten Lehrer Simon Sechter, von dem sich schon Schubert hat unterweisen lassen, seiner Tätigkeit als Linzer Domorganist, seinen ihn stetig fordernden späteren Wiener Lebensumständen bis hin zu seiner Tätigkeit als Mitglied der Hofkapelle, international gefeierter Orgelvirtuose und Universitätslehrer anschaulich nachgezeichnet. Begleitet von zahlreichen Autografen seiner Werke, darunter der Symphonien, der d-Moll-Messe, dem berühmten Perger-Orgelpräludium, aber auch zahlreichen Abbildungen, Erinnerungsstücken und durchaus bekannten Otto-Böhler-Schattenbildern.

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