2024 ist das Jahr der Jubiläen: Bruckner, Puccini und Schönberg. Doch es böte auch Gelegenheit, an Franz Schmidt, Julius Bittner und Karl Heinz Füssl zu erinnern und sie vor allem aufzuführen.
Orwells Klassiker lässt sich auch glänzend in Musik umsetzen. Das zeigt die Wiener Staatsoper mit ihrer akklamierten Erstaufführung von Alexander Raskatovs gleichnamiger Oper.
Das MusikTheater an der Wien zeigt unter der Regie von Marie-Eve Signeyrole das wohl berühmteste Liebespaar der Weltliteratur unter den Umständen der 1990er Jahre.
Er dirigierte stets ohne Stab und verfügte über ein von der Klassik bis in die Gegenwart reichendes Repertoire: Seiji Ozawa, von 2002 bis 2010 Musikdirektor der Wiener Staatsoper, starb am 6. Februar in Tokio.
Nach Leonard Bernsteins „Candide“ im MuseumsQuartier nun eine neue „West Side Story“ an der Volksoper: Sie setzt unter dem neuen Musikchef Ben Glassberg die Musicaltradition dieses Hauses erfolgreich fort.
Eine „Ariadne des Musicals“ nannte Marcel Prawy einst Leonard Bernsteins „Candide“. Gemeinsam mit „Ariadne“ ist die „Comic Operetta“ nun in Wien zu erleben.
György Ligetis „Le Grand Macabre“ erstmals an der Wiener Staatsoper und Jaromír Weinbergers „Schwanda, der Dudelsack-Pfeifer“ im Museumsquartier. Beides hervorragend.
Die neue oper wien präsentierte die Wiener Erstaufführung von Fabián Panisellos „Die Judith von Shimoda“ und legte eine Publikation über ihre bisherigen drei Jahrzehnte vor
„Die Frau ohne Schatten“ wieder an der Wiener Staatsoper, Offenbachs „Die Reise zum Mond“ an der Volksoper Wien und Händels Oratorium „Theodora“ szenisch im MuseumsQuartier.
Puccinis „Il trittico“ an der Wiener Staatsoper, ein wenig bekannter Donizetti im MuseumsQuartier, eine österreichische Erstaufführung an der Kammeroper.
Mozarts „Le nozze di Figaro“ und Verdis „Macbeth“ galten die ersten, unterschiedlich geglückten Musiktheaterpremieren dieses noch jungen Salzburger Festspielsommers.
„Orfeo ed Euridice“ in Salzburg, „Lulu” bei den Wiener Festwochen, „Lady Macbeth von Mzensk“ an der Wiener Staatsoper und ein philharmonisches Ligeti-Memento.
Magdalena Fuchsberger inszeniert „Dialogues des Carmélites“ an der Wiener Staatsoper, Nina Spijkers „Die lustigen Weiber von Windsor“ an der Volksoper.
Er spielte unter Friedrich Cerha, kannte György Ligeti, spielte jahrzehntelang im ORF RadioSymphonieorchester Wien: Ein Gespräch mit dem Komponisten und Dirigenten Heinz Karl Gruber über Neue Musik, Gesprächskonzerte, Komponisten als eigene Kontinente und fiktive Folklore.
Münchens „Tannhäuser“ bei den Salzburger Osterfestspielen und „Il ritorno d’Ulisse in Patria“ als ebenso zwiespältiges Finale des Monteverdi-Zyklus an der Wiener Staatsoper.
Weltberühmt mit einem Stück: Am 1. April jährte sich der Geburtstag von Sergej Rachmaninow zum 150 Mal. Vor 80 Jahren, am 28. März 1943, verstarb der russische Komponist, der mit seinem Prélude in cis-Moll einen Evergreen der klassischen Klaviermusik schuf.
Die Wiener Staatsoper setzt ihren Da-Ponte-Zyklus von Mozart mit „Le nozze di Figaro“ fort. Wiederum mit Barrie Kosky als Regisseur und Philippe Jordan am Pult.
Péter Eötvös’ „Der goldene Drache“ an der Kammeroper, Georg Friedrich Händels „Belshazzar“ im MuseumsQuartier – und wie es mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien weitergeht.
Die Wiener Staatsoper präsentierte eine neue „Salome“, wartete mit einer prominent besetzten „Elektra“ auf und bescherte umjubelten Primadonnenglanz bei einer szenisch in die Jahre gekommenen „Aida“.
An Enrico Caruso, Pablo Casals und Maria Callas erinnern heuer besondere Gedenktage. Alle drei waren außerordentliche Musiker und Stars ihrer Zeit. Bis heute üben ihre Talentiertheit und ihre schillernden Persönlichkeiten eine faszinierende Strahlkraft aus.
Nicht nur märchenhaft sind neue Musiktheater-Produktionen in Wien: Tschaikowsky an der Volksoper, Caccini an der Kammeroper, Janáček am Musiktheater an der Wien und an der Staatsoper.
Die Neue Oper Wien zeigte im MuseumsQuartier ein einst gefeiertes, inzwischen aber etwas verblasstes Musiktheater, die Staatsoper wagte sich zum Start der neuen Saison an eine unkonventionelle Mahler-Collage mit rätselhafter Symbolik.
Eigentlich wollte sie Sängerin werden, wandte sich dann aber der Regie zu. Nun stellt sich Lotte de Beer als Volksopern-Intendantin einer großen Herausforderung.
Von Mozart bis Rihm: Die ersten Musiktheaterpremieren der Salzburger Festspiele sind unterschiedlich gelungen, ergeben aber dennoch ein fesselndes Panorama.
Ursprünglich wollte Alice Harnoncourt, 1930 in Wien als Alice Hoffelner geboren, Solistin werden. Ihre Einspielung von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ ist eine bis heute unübertroffene Referenzeinspielung. Sie realisierte diese Aufnahme, selbstverständlich auf einer Barockgeige, mit dem Concentus Musicus. Ihn hatte sie mit ihrem späteren Gatten Nikolaus Harnoncourt, mit dem sie über sechzig Jahre verheiratet war, gegründet. Bis in die Mitte der 1980er Jahre wirkte sie hier als Konzertmeisterin. Eine Pioniertat in Zeiten, in denen Frauen kaum in Orchester aufgenommen wurden, schon gar
1822 versetzte das Kärntnertortheater mit seinem Rossini-Zyklus die Wiener Bevölkerung in einen wahren Rossini-Taumel. 200 Jahre später triumphierte Cecilia Bartoli in Salzburg und wird auch an der Wiener Staatsoper für ihre Rossini-Interpretationen begeistert gefeiert.
Ungewohnt, aber keineswegs unlogisch präsentiert sich der neue „Tristan“ an der Wiener Staatsoper. Kräftige Buh-Rufe für die Regie schloss das nicht aus.
Die Salzburger Osterfestspiele scheiterten an „Lohengrin“, die Wiener Volksoper präsentierte im Kasino am Schwarzenbergplatz eine europäische Erstaufführung.
„La Cage aux Folles“ mit Drew Sarich und Viktor Gernot in der Wiener Volksoper: Eine temporeiche Komödie, ein pointiert-ironisches Spiel mit Geschlechtern, vor allem ein Plädoyer für Offenheit, Toleranz, Großzügigkeit und gegen jegliches Vorurteil:
Kunst und Politik sind stärker miteinander verwoben, als es mitunter dargestellt wird. Das zeigt sich bei dem vor 40 Jahren verstorbenen Carl Orff – aber auch in der aktuellen Diskussion.
Wiens kommende Volksoperndirektorin Lotte de Beer inszenierte die letzte Produktion des scheidenden Theater-an-der-Wien-Prinzipals Roland Geyer: Janáčeks „Jenufa“.
Korngolds „Die tote Stadt“, Brittens „Peter Grimes“ und „Manon Lescaut“: Die Wiener Staatsoper präsentierte zuletzt drei heftig akklamierte Wiederaufnahmen.
Puccini am Theater an der Wien und in der Staatsoper, Mussorgsky an der Volksoper, Tschaikowsky an der Staatsoper: ein diskursiver Opernbogen zu Jahresbeginn.
Alfredo Catalanis „La Wally“ im Theater an der Wien und Christine Mielitz' Inszenierung von Wagners „Der fliegende Holländer“ an der Wiener Staatsoper.
Die jüngste Produktion der Neuen Oper Wien ist die österreichische Erstaufführung von Wolfgang Rihms Monodram „Proserpina“ nach Goethe. „Poppaea“ von Michael Hersch im Wiener Odeon überzeugte trotz beherzten Einsatzes weniger, als man nach der Uraufführung in Basel erwartet hätte.
Ein spektakulärer Nono, ein gedankenvoller Feldman, ein rätselhafter „Don Giovanni“ und eine offene Frage. Alles in Bewegung bei den Salzburger Festspielen.
Ein neuer „Macbeth“ an der Staatsoper, eine märchenhafte österreichische Erstaufführung durch die Volksoper im Kasino am Schwarzenbergplatz – beklemmende Tunnelenge, unerfüllte Liebessehnsucht.
Nicht wer wenig hat, sondern wer viel wünscht, ist arm“, wusste schon Seneca. Ein Leben wie im Märchen, aber was ist, wenn sich plötzlich alles zum anderen wendet, die Idylle in eine Katastrophe umschlägt?
Die Pfingstfestspiele in Salzburg zeigten einen Oratorien-Händel im modischen Opernoutfit, die Staatsoper läutet ihren Monteverdi-Zyklus ein, die Volksoper beschwört den „Teufel auf Erden“.
Die Häuser sind zu, das Musikleben aber geht weiter: Die Wiener Staatsoper lädt zu einem neuen „Parsifal“ ein, die Neue Oper Wien zu Fujikuras Oper „Solaris“ und das Theater an der Wien zu Händels „Saul“.
Für Christian Kircher, den Geschäftsführer der Bundestheater-Holding, ist Kultur kein Luxus, sondern Grundnahrung. Er glaubt an die Zukunft von Oper, Theater und Konzert und möchte weiter „Spielraum schaffen“.
Andrea Breth inszenierte am Theater an der Wien Prokofjews „Der feurige Engel“. Oswald Panagl setzt sich in Essays mit Musiktheater der Moderne auseinander.
Opernübertragungen im Fernsehen können auch aufregend sein. Vor leeren Rängen fanden an der Wiener Staatsoper in den vergangenen Wochen die Premiere von „Carmen“ und die Wiederaufnahme von „Le Nozze di Figaro“ statt.
Es ist seine vorletzte Saison an der Spitze des renommierten Opernhauses. Mit der FURCHE sprach Intendant Roland Geyer darüber, wie das Theater an der Wien mit dem Stillstand im Kulturbereich umgeht.
Im dramatisch eingeschränkten Kulturbetrieb sorgt die Wiener Staatsoper für einen Hauch von Normalität: Sie präsentierte das Wiener „Tosca“-Debüt von Anna Netrebko und reüssierte mit einem für Österreich neuen Henze: beides ohne Zuschauer.
Wie viele andere Kulturmanager des Landes ist auch Matthias Naske der Krise inzwischen müde und hofft, dass das Wiener Konzerthaus seine Pforten bald wieder öffnen darf.
Philippe Jordan, der neue Musikdirektor der Wiener Staatsoper, spricht über die Zusammenarbeit mit seinem Direktor, die Rückkehr renommierter Dirigenten und einen neuen Mozart-Stil.
100 Jahre Salzburger Festspiele: Die aufgrund der aktuell geltenden Einschränkungen in erschlankter Form stattfindenden Jubiläumsfestspiele eröffneten mit einer mitreißenden „Elektra“ und einer neuen „Così fan tutte“.
Nicht nur beinahe tägliche Pressekonferenzen, sondern mindestens ebenso viele Unwägbarkeiten zählen zu den bestimmenden Merkmalen dieser Zeit. Nichts werde künftig sein wie bisher, unken die einen. Dass man bald wieder in alte Fahrwasser kommen werde, mutmaßen die anderen. Aber sicher ist nichts, und so bauen Veranstalter weiterhin für mögliche Eventualitäten vor. Erst vor Kurzem überraschte die Wiener Staatsoper mit der Mitteilung, dass man den Kartenverkauf für September um einige Wochen nach hinten verschieben werde. Ein Zeichen, dass die kommende Saison und damit die erste
Beethoven bewegt sowohl Thomas Leibnitz, Direktor der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, als auch Andreas Kugler, stellvertretender Direktor des Theatermuseums. Ein Kuratorengespräch.
Noch diesen Jänner war er, bereits von Krankheit gezeichnet, Gast bei einer ihm gewidmeten Personale des Tonhalle-Orchesters Zürich. Vergangenen Sonntag ist der wohl bedeutendste polnische Komponist seit Frédéric Chopin in Krakau, wo er an der Musikuniversität studierte, später lehrte und deren Rektor er war, 86-jährig verstorben. Begonnen hat Penderecki als Avantgardist. Mit der Uraufführung seines grafisch notierten Stücks „Anaklasis“ für Streicher und Schlagzeuggruppen 1960 bei den Donaueschinger Musiktagen machte er erstmals international auf sich aufmerksam. Erst recht
Ungewöhnlich präsentierte das Theater an der Wien seinen neuen „Fidelio“, inszeniert von Hollywoodstar Christoph Waltz: ohne Publikum in einer für das Fernsehen erstellten, vom ORF ausgestrahlten Fassung.
Die Frage der Minderheiten ist, wie die politische Gegenwart beweist, immer aktuell. Darum geht es auch im „Zigeunerbaron“. Warum diese den österreichisch-ungarischen Ausgleich von 1867 thematisierende Strauß-Operette nicht in einer neuen, frischen Version auf die Bühne bringen, gereinigt von manchen, heute eher peinlich wirkenden Anspielungen? Das hat sich die Wiener Volksoper zur Aufgabe gemacht, allerdings mit wenig Fortune. Das ist weniger der neuen Textfassung und den gegenüber dem Original vorgenommenen Umstellungen von Peter Lund anzulasten, der eine Rahmenhandlung erfunden hat,