Riccardo Muti - © Foto: APA / ORF / Roman Zach-Kiesling

Riccardo Muti wird 80

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Der italienische Dirigent Riccardo Muti feiert am 28. Juli seinen 80. Geburtstag.

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Der italienische Dirigent Riccardo Muti feiert am 28. Juli seinen 80. Geburtstag.

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Verdi bezeichnet er als den Komponisten seines Lebens. Mit Mozarts „Così fan tutte“ 1982 bei den Salzburger Festspielen, denen er seit einem halben Jahrhundert verbunden ist, gelang Riccardo Muti der internationale Durchbruch. Karajan persönlich hatte den am Beginn einer Weltkarriere stehenden Neapolitaner, der ursprünglich Pianist werden wollte, ehe er die Tasten gegen den Dirigentenstab tauschte, dafür eingeladen.

Mit einem großen Pianisten ist der Beginn von Mutis Dirigentenlaufbahn verknüpft: Swjatoslaw Richter. Dessen Konzert mit dem jungen Italiener, der knapp davor den renommierten Guido-Cantelli-Wettbewerb für sich entschieden hatte, in Florenz führte zur Bestellung Mutis zum Chefdirigenten des Maggio Musicale Fiorentino. 1973 wurde der damals 32-Jährige Musikdirektor des Philharmonia Orchestra London, 1980 wechselte er in dieser Position zum Philadelphia Orchestra, seit 2010 steht er an der Spitze des Chicago Symphony Orchestra.

Von 1986 bis 2005 prägte der für seine temperamentvollen wie streng am Notentext orientierten Interpretationen weltweit gefeierte charismatische Maestro, den die Wiener Philharmoniker bisher zu sechs Neujahrskonzerten eingeladen haben, das musikalische Profil des Teatro alla Scala Milano. Dort widmete er sich neben Verdi ebenso enthusiastisch Mozart, Gluck, Cherubini, Donizetti, Bellini, Wagners „Ring“ oder Poulencs „Dialogues des Carmélites“.

Wiederholt gastierte Muti an den Opernhäusern von München, London oder Wien. An der New Yorker Met dirigierte er Verdis „Attila“. Längst gibt er seine Erfahrungen in seiner Italian Opera Academy an seinem Wohnort Ravenna an junge Dirigenten und Sänger weiter, damit die bis zu Toscanini zurückreichende große italienische Operntradition, die er selbst durch einen von dessen prominenten Schülern erfahren hat: den Dirigenten Antonino Votto. „Vielleicht singen wir Italiener in einer anderen Weise“, versuchte Riccardo Muti erst jüngst seinen eminenten Klangsinn zu erklären. Am 28. Juli feiert er seinen 80. Geburtstag, wenige Tage darauf dirigiert er in Salzburg am Pult seiner geliebten Wiener Philharmoniker erstmals Beethovens „Missa solemnis“. Ad multos annos!

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