
"Verdi - Händel - Weill": Auf ins Theaterkino!
Verdi an der Staatsoper, Händel am Theater an der Wien, Weill an der Volksoper Wien: Bunter lässt sich eine Musiktheater-Vorweihnacht nicht denken.
Verdi an der Staatsoper, Händel am Theater an der Wien, Weill an der Volksoper Wien: Bunter lässt sich eine Musiktheater-Vorweihnacht nicht denken.
Kaum durften Wiens Musiktheater wieder öffnen, stürzten sie sich ins Geschehen. Am intensivsten das Haus am Ring mit den Publikumspremieren von „Parsifal“ und „Don Giovanni“ und einer Wiederaufnahme: Verdis „Don Carlo“ in jener Szenerie, die 2012 Premiere hatte, mit Ramón Vargas in der Titelpartie, einer hinreißenden Krassimira Stoyanova als Elisabeth und Franz Welser-Möst am Pult. Er sollte auch dieses Mal dirigieren, sagte aber krankheitshalber ab.
So leitete sein Nachfolger als Staatsopern-Musikdirektor, Philippe Jordan, gleich alle drei Produktionen. Eine Mammutherausforderung. Er, das bestens gestimmte Orchester und der langsam in die Jahre kommende René Pape als nach wie vor eindringlicher Philipp II. dominierten diese sich schließlich zu gleißender Spannung steigernde Verdi-Premiere. Die in einer Blackbox platzierte Szenerie (Angelo Linzalata) stieß schon seinerzeit auf wenig Gegenliebe. Auch, weil Regisseur Daniele Abbado die einzelnen Protagonisten ziemlich beliebig agieren lässt. Daran hat sich nichts geändert. Solide Boris Pinkhasovichs Rodrigo, unterschiedlich markant Ekaterina Gubanovas Eboli. Fabio Sartoris Don Carlo und Maria José Siris Elisabeth blieben unter den Erwartungen.
Dennoch: Dass es Staatsoperndirektor Bogdan Roščić bisher gelungen ist, allen widrigen Umständen dieser Zeit zum Trotz alle seine Vorhaben – im Wesentlichen mit den vorgesehenen Besetzungen – zu realisieren, verschafft ihm schon jetzt einen besonderen Platz in der Geschichte der Wiener Staatsoper.
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