Fidelio - © Theater an der Wien

„Fidelio“ in Zeiten der Krise

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Ungewöhnlich präsentierte das Theater an der Wien seinen neuen „Fidelio“, inszeniert von Hollywoodstar Christoph Waltz: ohne Publikum in einer für das Fernsehen erstellten, vom ORF ausgestrahlten Fassung.

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Ungewöhnlich präsentierte das Theater an der Wien seinen neuen „Fidelio“, inszeniert von Hollywoodstar Christoph Waltz: ohne Publikum in einer für das Fernsehen erstellten, vom ORF ausgestrahlten Fassung.

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Es ist schon ein Treppenwitz der Geschichte, dass inmitten einer Zeit, in der wegen des Corona-Virus alle Veranstaltungen abgesagt sind, mehr Personen Gelegenheit bekommen haben, die neue „Fidelio“-Produktion des Theaters an der Wien zu sehen, als es sonst der Fall gewesen wäre. Denn Wiens Opernhaus am Naschmarkt hat sich, so lange dies noch möglich war, entschieden, die Proben vom ORF aufzeichnen zu lassen. Der fernseherprobte Felix Breisach stellte eine Fernsehfassung her, und die wurde nun im ­­­ORF gesendet.

Ein nicht genug zu würdigendes Vorhaben. Denn damit wurden mehr Personen in die Lage versetzt, bei dieser Neuproduktion dabei zu sein, als es im angestammten Theater mit seinem begrenzten Zuschauerraum je möglich gewesen wäre. Selbst wenn man bei einem derartigen Projekt einiges mitbedenken sollte. Vor allem, dass in einer solchen Studioatmosphäre kaum die Spannung, noch jene Spontaneität zu erzeugen ist wie live – noch dazu vor einem von übergroßer Erwartung erfüllten Publikum. Und diese war hier gegeben.

Zum einen, weil man sich am Theater an der Wien entschlossen hat, die mittlere der drei „Fidelio“-Fassungen aufzuführen – sie erlebte wie die erste am Theater an der Wien ihre Uraufführung, während die letzte, heute meist aufgeführte erstmals am nicht mehr bestehenden Kärntnertor-Theater gezeigt wurde. Zum anderen, weil man als Regisseur den Wiener Hollywoodstar Chris­toph Waltz als Regisseur engagiert hatte. Außergewöhnliche Besetzungen erwecken bekanntlich besondere Neugierde.

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