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Die Helden sind müde

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Ein Western, in dem die Kämpfe, die eben unbedingt dazugehören, von der jüngeren Generation ausgetragen werden, während sich der psychologische Konflikt, quasi auf höherer Ebene, zwischen den älteren Semestern abspielt, ist der von Vincent McEveety inszenierte Streifen „Die fünf Vogelfreien”. In den letzten Jahren sind die echten Western aus Amerika selten geworden. Plagiate aus Spanien und Italien, die einander letztlich nur noch in Sadismen zu überbieten suchten, haben ihnen — beinahe — den Rang streitig gemacht.

Man verlangt heute von einem Westernhelden nicht mehr, daß er schießt, reitet, boxt und liebt wie der Teufel — nein, der Held von heute ist über seine beste Zeit längst hinaus, er hat Angst, er ist hilflos und sogar der „Schurke” ist — wie in diesem Klm — nicht mehr das, was er einmal war: die Personifikation alles Bösen. Er ist vielmehr ein Mann, der nicht für allgemein gültige Begriffe von Recht und Unrecht eintnitt, sondern für Gesetze, die er sich selbst geschaffen hat.

Was dieser Western also noch mit seinen berühmten Vorgängern gemein hat, ist die einsame Entscheidung des Mannes, der — von allen im Stich gelassen — seiner persönlichen Überzeugung treu bleibt. Tames Stewart verkörpert diesen Mann mit der ihm eigenen Mischung aus Zweifel, Mut und Schlaksigkeit, Henry Fonda holt aus der Rolle des intellektuellen Schurken das Beste aeraus.

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