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Die Licht-Trägerin

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Die Schweizerin Miriam Cahn zeichnet die Leiden der Bewohner Sarajewos in Bildern, die den Betrachter magisch in Bann ziehen.

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Die Schweizerin Miriam Cahn zeichnet die Leiden der Bewohner Sarajewos in Bildern, die den Betrachter magisch in Bann ziehen.

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Sah die Romantik den Künstler gerne als Prometheus, als Lichtträger, so versucht Miriam Cahn mit ihren Werken Licht in die leidgeprüfte Stadt Sarajewo zu tragen. Es gibt dort nichts, was sie beschönigen könnte, nichts, das verharmlost oder idealisiert werden dürfte, und doch geht eine magische Kraft von diesen Bildern aus, die den Betrachter tief berührt.

Miriam Cahn reduziert auf das Wesentliche, den Blick, das Geschlecht, das Geschoß, das Haus, Mann und Frau, Rot und Blau. Was entsteht, sind Synonyme für Angst, Vergewaltigung, Flucht, Entsetzen, Tod, Sarajewo.

Mit Kreide und Pigment, Kohle und Graphit bringt die in der Schweiz lebende Künstlerin, die

im Lauf der letzten fünfzehn Jahre immer wieder international Aufsehen erregen konnte, - ohne jedoch zu den stets präsenten Vorzeigekünstlerinnen zu zählen - ihre das Blattformat schier sprengenden Köpfe, Leiber und Kürzeln zu Papier. Die überwiegend malerischen Werte betonen das Fließende, von Raum und Zeit Abgehobene, den Schmerz.

Miriam Cahn arbeitet stets zyklisch - ausgehend von „1 weiblicher Monat“ über „Beirut, Beirut“ zu „Sarajevo“ - um den Schreckens- wie den Vorstellungs- ablauf aufzuzeigen. Ein Besuch dieser Ausstellung kann zu einem großen Erlebnis werden.

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