Honiggarten - Aus der Sicht eines Schulbuben erzählt: Mutter Lydia verliebt sich in die Ärztin Jean. - © Polyfilm

Ästhetische Emotion, zerstörerische „Moral“

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Das englische Nachkriegsstädtchen, in dem das Drama „Der Honiggarten“ spielt, sei zu klein für Geheimnisse, heißt es. Lydias Gatte macht sich nicht einmal die Mühe: Offen betrügt er sie mit einer anderen und schert sich nicht um den Unterhalt für sie und ihren gemeinsamen Sohn Charlie. Als sie ihre Fabriksarbeit verliert und auch ihre Bleibe, hilft Jean Markham aus. Die Medizinerin ist gerade heimgekehrt, um vielleicht die Praxis ihres verstorbenen Vaters zu übernehmen. Durch ihre Bienen hat sich Charlie mit ihr angefreundet. Als er und seine Mutter bei ihr einziehen, verliebt sich diese in die homosexuelle Jean. Die Konsequenzen, wenn sie dieser Anziehung nachgeben, kennen beide. Aus der Perspektive eines Schuljungen erzählt, zeigt die Verfilmung eines Romans von Fiona Shaw die zerstörerische Wirkung einer gar nicht so moralischen Gesellschaft. Zu gern ergeht sie sich dabei in ästhetischen Emotionsschüben – was angesichts der überzeugenden Darstellerinnen schade ist.

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