Der Untertitel „Kunst muss schön sein, sagte der Frosch zur Fliege“ von Hercli Bundis grandiosem Dokumentarfilm „Eisenberger“ entstammt „katholischem“ Zusammenhang: Der steirische Künstler Christian Eisenberger schrieb diesen Satz auf, als er 2007 die 40-tägige Fastenzeit auf der Empore der Grazer Pfarrkirche St. Andrä verbrachte. Der damalige Pfarrer, Hermann Glettler, ist heute Bischof von Innsbruck und erklärt seine Beziehung zum Ausnahmekünstler, der in Wien bei Brigitte Kowanz (auch sie spendet Worte im Film) studiert hat. Dass Eisenberger in besagtem Kirchenaufenthalt auch jede Menge Sperma produzierte, dass er später in Köln bei einem Auferstehungs-Happening verwendete, zeigt, dass die Berührungspunkte zwischen Kirche und Kunst längst vieles möglich machen. Auch eine Ver- und Enthüllung mittels Paketklebeband, die in der Konzilsgedächtniskirche in Wien-Lainz stattfand, weist in ähnliche Richtung. Dies und noch viel mehr offenbart „Eisenberger“ – ein Film, den man gesehen haben muss.