Dreiundzwanzig Jahre sind seit „Sonnenallee“ vergangen, 17 seit „NVA“: Erst anno 2022 gelingt es Leander Haußmann, seine DDR-Trilogie zu beenden: In „Stasikomödie“ lässt der deutsche (Theater-)Regisseur und Schauspieler noch einmal Erinnerungen an den ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaat und darin vor allem an dessen absurdes Spitzelwesen wach werden. Ob das notwendig war oder doch schon alles einmal gesagt wurde, daran werden sich bei dem immer wieder ins Klamaukhafte abgleitenden Tableau einer sterbenden realsozialistischen Gesellschaft gewiss die Geister scheiden. Und
Das Kettensägenmassaker von 1974 hat Ti West sich nicht zum Vorbild genommen, auch wenn sein Horrorfilm „X“ in dieser Zeit spielt: Ein Splatter Movie als cineastischer Leckerbissen.
Die Medienethikerin Claudia Paganini über perspektivische Realitäten im Krieg, die enorme Beschleunigung von Information durch Social Media sowie die Gefahr von Bildern ohne Kontextualisierung.
Die Medienethikerin Claudia Paganini über Wahrheiten im Krieg, die enorme Beschleunigung von Information durch Social Media sowie die Gefahr von Bildern ohne Kontextualisierung.
Helmut Ornauer, der am 26. April im 84. Lebensjahr verstorben ist, gestaltete die Friedens-, Sozial- und Entwicklungshilfearbeit in Österreich wesentlich mit.
Hiobsbotschaft am Internationalen Tag der Pressefreiheit 2022: Österreich ist bei Medienfreiheit längst nicht mehr Weltspitze. Medienwissenschafter Fritz Hausjell, gf. Präsident von „Reporter ohne Grenzen Österreich“, analysiert das katastrophale Ergebnis.
Die Unfähigkeit zur Angst angesichts der möglichen Zerstörung der Welt thematisierte Technik-Philosoph Günther Anders schon vor Jahrzehnten. Überlegungen, die heute nicht minder gelten.
Nordische Schwermut gepaart mit ebensolchen Wetterunbilden dominieren diese Saga, die das Zeug dazu hat, die Vorlage für weitere Hollywood-Epen zu werden.
Gerda Schaffelhofer schreibt sich in ihrem Buch "Werft die Fesseln ab! Kirche neu denken" von der Seele, was angegangen werden müsste, will die Kirche überleben.
Was ist christliche Spiritualität? Diese auf den ersten Blick einfache Frage kann heute nicht mehr wie selbstverständlich beantwortet werden. Ein zweijähriger Lehrgang der österreichischen Ordensgemeinschaften will dazu Orientierung und Einübung anbieten.
Johanna Beck hat in der katholischen Kirche Missbrauch erfahren – und sieht sie dennoch wieder als ihre Glaubensheimat. Warum? Ein Gespräch über kirchliche Abgründe und kämpferische Hoffnung.
Einen Kampf zwischen Gut und Böse sieht der Patriarch von Moskau im Ukraine-Krieg. Der Sieg des Guten – mit Kriegsverbrechen errungen? Christinnen und Christen müssen sich dieser Logik verweigern.
Johanna Beck hat in der katholischen Kirche Missbrauch erfahren – und sieht sie dennoch wieder als ihre Glaubensheimat. Warum? Ein Gespräch über kirchliche Abgründe und kämpferische Hoffnung.
In seinem neuen Film „Rimini“ verlässt Ulrich Seidl die Pose des zynischen Beobachters und lässt Empathie nicht nur für den abgetakelten Schlagersänger Richie Bravo aufblitzen.
Die Bilder von Butscha sind ein großes Fanal des Krieges in der Ukraine: Mögen Gräueltaten in Mariupol oder an anderen ukrainischen Kriegsschauplätzen durch die Medien der Welt geschwirrt sein: Es sind erst die Bilder von der Mordlust an Menschen, die nichts als ihr Leben wollten, die das Grauen dieses Krieges in die hintersten Stuben bringen. Einmal mehr zeigt sich, dass Krieg auch mit Bildern geführt wird, und die erbitterte Auseinandersetzung darüber zeigt, dass hier tatsächlich mehr erreicht werden kann, als auf den Schlachtfeldern möglich scheint. Auch die russischen Aggressoren
„A Hero – Die verlorene Ehre des Herrn Soltani“: Nach dreijähriger Pause meldet sich der iranische Filmemacher Asghar Farhadi wieder – als großer Moralist des Weltkinos.
Der filmische Chronist eines Teufelswerks namens Hermetismus ist 80 Jahre alt: Michael Haneke verlangt von sich und seinem Publikum gar viel. Gott sei Dank.
In „Rotzbub – Willkommen in Siegheilkirchen“ gibt es ein – durchaus gelungenes – Wiedersehen mit dem 2016 verstorbenen Brachial-Karikaturisten Manfred Deix.
„Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen“: Navid Kermanis neues Buch stellt sich den „Fragen nach Gott“ – aufbereitet für eine Zwölfjährige, lesenswert nicht nur für ein religiös unmusikalisches Publikum.
Wer Verschwörungserzählungen anhängt, findet sich von Wladimir Putins Narrativen gut bedient. Diese sind zu bekämpfen, ohne in eine Weltsicht zu verfallen, die Russland alles Böse zuweist.
Seit einem Jahr ist Porfirije, der Patriarch der serbisch-orthodoxen Kirche, im Amt. Der ökumenisch aufgeschlossene Kirchenführer hofft auf eine auch für die Serben lebbare Lösung im Kosovo.
Komplexe Handlungen und ideale Frauen liebt Almodóvar seit jeher - „Parallele Mütter“ ist ein weiteres Meisterstück des spanischen Großmeisters des Kinos.
24 Jahre sind seit Beginn des Kosovokriegs vergangen. Auch wenn das Land den Eindruck eines Wirtschaftsbooms vermittelt: Serben leben im Kosovo weiterhin nicht auf Augenhöhe mit den Albanern.
Nanni Moretti seziert in der Verfilmung eines Romans von Eshkol Nevo die bürgerliche Gesellschaft – und lässt es am Ende wieder doch die Frauen richten.
Katholisch bis ins Mark, aber kirchenfern. Kommunist, von den Genossen erst am Grab rehabilitiert. Offen schwul lebend – und den Hedonismus der Zeit geißelnd. Zu Pier Paolo Pasolinis 100. Geburtstag.
„Aheds Knie“, der neue Film des Berlinale-2019-Siegers Nadav Lapid, entpuppt sich als Zwischendings zwischen einem Spielfilm und dem Seelenstriptease seines Alter Ego.
In „Gloria Mundi“ erzählt der französische Regisseur Robert Guédiguian einmal mehr von Menschen, denen das wirtschaftliche System viel abverlangt und die dennoch zu überleben zu suchen.
Drei FURCHE-Autoren – Rainer Bucher, Andreas R. Batlogg SJ, Andreas G. Weiß – nehmen in Neuerscheinungen Religions-Aspekte in den Blick: Gottes-Fragen, Bilder von Jesus und: Humor.<br />
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In Zeiten der Ungewissheit werden Grundlagen der freien Welt links liegen gelassen. Das ist eine finale Gefahr für Demokratien, die sich gegen autoritäre Regimes zunehmend wehren müssen.
In der neuen FURCHE: Die Debatte um die mündliche Matura, die Räumung des Protestcamps Wien-Donaustadt und der grandiose China-Roman der tschechischen Autorin Radka Denemarková.
Nach „Mord im Orient-Express“ wagt sich Kenneth Branagh in „Tod auf dem Nil“ zum zweiten Mal an eine Agatha-Christie-Verfilmung und eine Hercule-Poirot-Darstellung.
Die Welt ist so, wie sie ist. Da kann es schon vorkommen, dass sich unsereiner in Tagträumen verliert, die völlig absurd sind: • Sebastian Kurz entschuldigt sich für den Postenschacher auf allen Ebenen. • Ulli Sima setzt sich mit den Lobautunnelgegner(inne)n an einen Tisch. • In einer niederösterreichischen Stadt verliert die ÖVP 20 Prozent und die FPÖ gleichzeitig auch. • Herbert Kickl tritt in geheime Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP und deren Emissären Franz Hörl und Andreas Hanger ein. • Hans Peter Doskozil kandidiert für den SPÖ-Parteivorsitz. • René Benko
Rob Jabbaz' taiwanesischer Splatterfilm ist explizites Gewaltkino wie nie gekannt. Und gleichzeitig eine intelligente Aufarbeitung der Unbilden der Pandemie.
Cooper Hoffman und Alana Haim brillieren in Paul Thomas Andersons grandios leichtfüßigem Film „Licorice Pizza“. Mehr als eine Jugend im Amerika der Nixon-Jahre.
Das Münchner Gutachten über Missbrauch in der katholischen Kirche zeigt wenig Überraschendes. Das systemische Versagen der Institution wurde damit einmal mehr offenbar.
Der mittlerweile oscarprämierte Regisseur Guillermo del Toro verfilmt mit „Nightmare Alley“ zum zweiten Mal den Roman von William Lindsay Gresham. Eine Albtraumgasse fürwahr.
Regisseur Pablo Larraín gelingt mit "Spencer" im Verein mit Kristen Stewart eine grandiose und plausible Schilderung des Bruchs von Prinzessin Diana mit den britischen Royals.
Die Minderheit, die gegen die Corona-Maßnahmen zu Felde zieht, ist lautstark. Doch Gefahr ist: Die Schwelle zur Gewalt wurde verbal längst überschritten. Wie lange halten die Dämme?
Desmond Tutu, Friedensnobelpreisträger 1984, anglikanischer Erzbischof von Kapstadt 1986-96, Vorsitzender der Versöhnungs- und Wahrheitskommission 1996-98 ist tot.
„Die Königin des Nordens“: Die dänische Regisseurin Charlotte Sieling setzt Margarethe I., Regentin von Dänemark, Schweden und Norwegen, ein cineastisch brillantes Denkmal.
Vulnerabilität, christlicher Orient, Synoden-Geschichte, geerdete Lebenserinnerungen – und eine Jahrbuch-Sammlung über das Gute: Tipps von Otto Friedrich aus Neuerscheinungen auf dem religiösen Büchermarkt.
Ferdinand Kaineder, Katholische Aktion, und Angelika RitterGrepl, Katholische Frauenbewegung, über ein Land in der Pandemie und eine Kirche, die schon rosigere Zeiten erlebt hat.
Ferdinand Kaineder, Katholische Aktion, und Angelika Ritter-Grepl, Katholische Frauenbewegung, über ein Land in der Pandemie und eine Kirche, die schon rosigere Zeiten erlebt hat.
"Annette“: Leos Carax gelingt im Verein mit der Musik der Gruppe Sparks sowie Adam Driver und Marion Cotillard ein schrilles Filmmusical über Gesellschaft, Kunst und deren Untiefen.
Raimund Badelt versucht in seinem Buch „Die Omega-Spur“, die Ansätze des Jesuiten-Denkers Pierre Teilhard de Chardin (1881–1955) den Zeitgenoss(inn)en von heute nahezubringen: Das Denkgebäude von „Noogenese“ bis „Punkt Omega“ passt auch in die digitale Welt.
Wiedergänger eines unseligen antijüdischen Katholizismus vergiften auch das kirchliche Klima. Christ(inn)en und Kirchen sollten dieser lautstarken Minderheit entschieden entgegentreten.
In „Die Geschichte meiner Frau“ versucht sich die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi an der Verfilmung des gleichnamigen Romans ihres Landsmanns Milán Füst.
Mit „Auslegung der Wirklichkeit – Georg Stefan Troller“ ist der Dokumentarfilmerin Ruth Rieser ein Zeitzeugnis über den 100-jährigen Autor, Interviewer und Filmemacher gelungen.