"Dignitas infinita": Kirchenspitze ohne Mut
Die „unendliche Würde“ des Menschen will "Dignitas infinita" beleuchten. Das scheitert, weil das jüngste Vatikan-Dokument blind gegenüber dem Versagen der katholischen Kirche bleibt.
Die „unendliche Würde“ des Menschen will "Dignitas infinita" beleuchten. Das scheitert, weil das jüngste Vatikan-Dokument blind gegenüber dem Versagen der katholischen Kirche bleibt.
„Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben.“ Mit diesem Schiller-Zitat ist ein legendärer Dialog von Helmut Qualtinger und Johann Sklenka überschrieben, in dem zwei alternde Provinzschauspieler über Kunst und ihre Karriere rührend hilflos philosophieren und sich als rettungslos aus der Zeit gefallen gerieren.
Es mag ungewöhnlich scheinen, dass bei der Lektüre des jüngsten Vatikan-Dokuments Dignitas infinita die Reminiszenz ans Kabarett hochkommt. Aber „rührend hilflos“ passt als Attribut auch für diesen Versuch, die katholische Moraldoktrin an den Zeichen der Zeit auszurichten, ohne etwas an der Lehre zu ändern.
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