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„Drive-Away Dolls“: Tallahassee, du Stadt der Träumerinnen!

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Was Margaret Qualley (Jamie) und Geraldine Viswanathan (Marian) auf dem Trip gen Süden alles widerfährt.

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Was Margaret Qualley (Jamie) und Geraldine Viswanathan (Marian) auf dem Trip gen Süden alles widerfährt.

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Kann ein Film der Coen-Brüder ohne „Brüder“ funktionieren? Joel, der ältere des kreativen Geschwisterpaares, wagte schon vor drei Jahren mit „Macbeth“ den Schritt in die alleinige Verantwortung eines Films – und es wurde auch deswegen ein Meisterwerk, weil Joel Coen Shakespeare expressionistisch und weitgehend werkgetreu, also ganz weit weg vom Coen-Brothers-Look, inszenierte.

Nun hat es ihm Bruder Ethan gleichgetan: In „Drive-Away Dolls“ wagt auch er seinen „Erstling“ ohne den anderen, allerdings erzählt und filmt er in der Weise, die als Markenzeichen der Gebrüder gilt. Kann das gutgehen? Lustig ist es allemal, und vom ersten Moment des absurden Road-Movies werden die Requisiten eines Coen-Brothers-Films mit dem Holzhammer präsentiert: Kameraeinstellungen langer Gänge – aus „Barton Fink“ längst gekannt; durch eine Kameraoptik verzerrte Gesichter, wie sie nicht zuletzt in „Fargo“ Kinogeschichte machten; oder schon eine Eingangsszene, die damit endet, dass der Auftragskiller den Kopf seines erbarmungswürdigen Opfers zu Brei verarbeitet: ein weiteres „No Country for Old Men“ gefällig?

Das Publikum darf in „Drive-Away Dolls“ einem lesbischen Paar ausführlich beim Sex und bei der Abwehr der in Coen-Manier unfähig agierenden Kriminellen zusehen. Die mit vielen Wassern gewaschene Jamie (Margaret Qualley) und die schüchterne Marian (Geraldine Viswanathan) machen sich auf von Massachusetts in Floridas prüde Hauptstadt Tallahassee. Sehr flott inszeniert, die Action ist aber bisweilen so überbordend schrill, dass einem weniger der Atem stockt, sondern sich das eine oder andere Gähnen einschleicht. Für diesen Fall gilt: Zwei Coens können es doch besser als einer

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