"Die Unschuld" von Kore-eda: Drei Sichten
„Die Unschuld“: Regiemeister Hirokazu Kore-eda kehrt filmisch nach Japan zurück - und erzählt dieselbe Geschichte aus dem Blickwinkel dreier Protagonisten.
„Die Unschuld“: Regiemeister Hirokazu Kore-eda kehrt filmisch nach Japan zurück - und erzählt dieselbe Geschichte aus dem Blickwinkel dreier Protagonisten.
Gleich zweimal war er zuletzt „fremdgegangen“: 2020 in Frankreich mit „La Vérité“, wo er Catherine Deneuve und Juliette Binoche in einem Familiendrama brillieren ließ. Und im Vorjahr in Südkorea, wo er mit „Broker“ einer babyverkaufenden Sippschaft nachspürte. Nun aber ist Japans Regiemeister Hirokazu Kore-eda filmisch wieder in seine Heimat zurückgekehrt und legt in „Die Unschuld“ eine zauberhafte Studie über die unterschiedlichen Facetten von Wirklichkeit vor, die sich aus den verschiedenen Blickwinkeln jeweils anders darstellt. Und gleichzeitig thematisiert der Film Herrschaftsund Gewaltstrukturen der japanischen Gesellschaft sowie die Schwierigkeit, erstarrte Geschlechterrollen zu durchbrechen. Und zum Dritten geht es um ein Coming-of-Age unter diesen verschärften Bedingungen.