Linn Tonstad über queere Theologie: „Eine Ressource für alle Christen“
Die protestantische US-Theologin Linn Tonstad ist eine der führenden Vertreterinnen queerer Theologie. Im FURCHE-Gespräch erläutert sie dazu: „Ein queeres Gottesbild besteht darin, darüber nachzudenken, was Gott an einem fremden Ort, auf eine ungewohnte Art wäre.“
Die protestantische US-Theologin Linn Tonstad ist eine der führenden Vertreterinnen queerer Theologie. Im FURCHE-Gespräch erläutert sie dazu: „Ein queeres Gottesbild besteht darin, darüber nachzudenken, was Gott an einem fremden Ort, auf eine ungewohnte Art wäre.“
Der Begriff „queer“ umfasst Menschen, die nicht binär heterosexuell veranlagt sind beziehungsweise leben. Darunter fallen Schwule, Lesben, Trans- und Intersexuelle und andere geschlechtsspezifische Minderheiten. Mittlerweile beschäftigt sich auch die Theologie mit „Queerness“. Ein Gespräch mit Linn Tonstad, Professorin für „Theology, Religion, and Sexuality“ an der Yale University in den USA.
DIE FURCHE: Gibt es ein queeres Gottesbild?
Linn Tonstad: Ich weiß nicht, ob ich sagen würde, dass es ein queeres Gottesbild gibt, weil ich nicht sicher bin, ob es „das“ Gottesbild im Singular gibt. Im traditionellen christlichen Denken heißt es, Gott ist unendlich. Das bedeutet, dass jede Facette der geschaffenen Welt Gott widerspiegelt. Ein Gottesbild drückt eine Facette von Gottes unendlicher Kreativität aus. Das deutet darauf hin, dass es Gottesbilder gibt, die als queer beschrieben werden können, die Teil der Vielfalt und Komplexität von Gottes schöpferischem Handeln sind.
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