Angriff auf Qualitätsjournalismus

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Über Fake News, Satire und Qualitätsjournalismus.

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Über Fake News, Satire und Qualitätsjournalismus.

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Österreichs Qualitätspresse wurde einmal mehr von einem links-linken Eliten-Schmierblatt hereingelegt: Was der österreichischen Tagespresse mit dem fingierten FPÖ-Brief an die Wirte in Niederösterreich gelungen war (zur Erinnerung: Freispruch in erster Instanz für die über die Gebühr rotzfreche Online-Zeitung!), fand nun Nachahmung durch einen Bericht im deutschen Schwestermedium Der Postillon.

Dort war ein Bericht samt Foto erschienen: „Endlich komplett: Sammler baut sich aus verlorenen Boeing-Teilen sein eigenes Flugzeug“ über einen Flugzeugfreak, der nach sechs Jahren intensiven Sammelns seine eigene Boeing zusammengebastelt hätte. Der bekannt seriöse Nachrichtenkanal oe24 postete die Satire auf einer seiner Plattformen als echte Nachricht mit eingeblendetem oe24-Logo drauf und titelte: „Komplett flugfähig: Deutscher baut sich aus verlorenen Boeing-Teilen seinen eigenen Flieger.“ Der Postillon, wie gewohnt nicht mundfaul, postete auf X (vormals Twitter) dazu: „Liebes Boulevard-Blatt @oe24at, warum verwendet ihr ein Foto von unserer Seite und erzählt unseren Artikel nach, ohne zu fragen oder auch nur die Quelle zu nennen? Funktioniert so Journalismus in Österreich?“

Wir denken, obige Satire-Frage aus Deutschland ist bloß eine rhetorische. Denn hierzulande ist die Qualität der Fellner-Publizistik über alle Zweifel erhaben. Das sollte sich auch bis nach Deutschland respektive zum Postillon durchgesprochen haben. Außerdem: Wenn Satire im Gewand von Fake News daherkommt, wie soll der kleine Qualitätsjournalist hierzulande noch einen Durchblick haben?

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