Butenland: Die kleinen Glücksfilme
Der Film "Butenland“ von Marc Pierschel dokumentiert einen Ort, wo Tiere noch leben dürfen. Eine Kritik von Thomas Taborsky.
Der Film "Butenland“ von Marc Pierschel dokumentiert einen Ort, wo Tiere noch leben dürfen. Eine Kritik von Thomas Taborsky.
Trübe, verregnete Tage sind nicht die Sache von Marc Pierschels Dokumentation „Butenland“, sondern der Sonnenuntergang, in den etliche Kühe auf einem Gnadenhof in Norddeutschland auch im übertragenen Sinne grasen dürfen. Zu den beschaulichen Bildern treten die Schicksale der geretteten Tiere, meist Rinder. Die Kluft zwischen einer Idylle, die sonst nur in der Werbung stattfindet, und der modernen Landwirtschaft, die in einer Spirale der Produktivitätssteigerung steckt, spiegelt der Filmemacher auch in der Geschichte des Betreiberpaares: einem Biobauern, der einen Ausweg vor diesem Druck fand, und einer ehemaligen Aktivistin, die in den 1980ern an etlichen Befreiungsaktionen für Versuchstiere beteiligt war. Der Kampf im Jetzt scheint fast derselbe zu sein: „Das ist in diesem System nicht vorgesehen, was Sie hier machen“ – die kleinen Glücksfälle für ein paar Nutztiere, ja die Natur selbst stellt „Butenland“ einer Industrie gegenüber, als Imagefilm für die schwächere Seite.