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Das Gift der Freiheit

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Zu den Klängen eines Bando-|neons, einer Art Ziehharmonika, tanzen sie Tango, Großmutter Eugenia, Onkel Eugen, die Alt-Revolutionäre Eleonore und Stomil, das rätselhafte Mädchen Ala und Edek, der pragmatische Genießer. Ausgeflippt und pseudo-befreit leben sie ihr (Gefühls-)Chaos, der Tango steht fürs Irrationale, für das Leben an sich.

In diese Atmosphäre von „Chaos, Anarchie, Gesetzlosigkeit" platzt Artur, der Sohn Eleonores und Stomils, er will „Erneuerung, Wiedergeburt", kurz die Ordnung wiedereinführen. Was die Alten „Fesseln, verrostete Ketten der Religion, der Moral, der Gesellschaft, der

Kunst" nennen, ist für Artur wieder erstrebenswertes Ziel, ihm opfert er auch seine tatsächliche Zuneigung zu Ala, die er zur Farce einer etablierten Hoch-zeitsfeier zwingt. Obwohl er auch Onkel Eugen auf seine Seite zu ziehen vermag, unterliegt er letztlich dem Machtmenschen Edek, dessen Entschlossenheit und Wille zur Tat ihn zum Herrschenden prädestinieren. Auch des Tangos bemächtigen sich die Starken.

Konstanze Lauterbach gelingt die Irrationalität und das Schwebende und zugleich Handfeste der Figuren, manchmal irritieren zu viele Mätzchen und Gags. Die Darsteller Nicho-las Ofczarek, Roman Kaminski, Martin Brambach, Bibiana Zeller, Therese Affolter, Ute Springer und Bran-ko Samarovski bieten keinen Schwachpunkt.

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