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Das Zeitalter der Verfolgung von Schriftstellern

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Daß der Name Salman Rushdie zum Symbol geworden ist, hat seinen guten Grund. Denn er ist kein Einzelfall. Wie das

„Writers in prison committee” des internationalen P.E.N.-Clubs berichtet, sind am 14. März dieses Jahres in Teheran wieder zwei iranische Schriftsteller verhaftet worden, deren Aufenthaltsort bis heute unbekannt ist.

Der Essayist Aü-Akbar Saidi-Sirjani (Foto Nimrooz, London) und der Verleger und Autor Said Nia-zi-Kermani haben sich in ihren im Iran verbotenen Werken nie mit der dortigen Politik oder, wie behauptet, mit dem Islam beschäftigt, geschweige denn religiöse Gefühle verletzt. Das einzige „Verbrechen”, dessen man sie bezichtigen könnte, ist, daß sie sich in ihren zahlreichen Büchern über Freiheit und Menschenrechte Gedanken gemacht haben.

Mitte April erschien in der von der iranischen Regierung kontrollierten Zeitung „Kayhan” ein angeblicher Brief Saidi-Sirjanis, in dem er zugibt, Mitglied des Schah-Geheimdiestes Savak gewesen zu sein, homosexuell zu sein (obwohl er verheiratet ist und Kinder hat), Rauschgift ge-und verkauft zu haben, eine Schwarzbrennerei betrieben zu haben, Kommunist zu sein und maches andere, für das im Iran die Todesstrafe steht.

Es versteht sich von selbst, daß wegen der Ungereimtheiten große Zweifel an der Echtheit die-

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