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Der verliebte Bruder

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Mit dieser musikalischen Komödie gelang dem 22jährigen Giovanni Sapü&ta Pergolesi 1732 der Durchbruch zum großen Erfolg. In der liebenswürdigen, zu knappen Nummern geformten Musik, machen schon Anklänge an die „Serva padrona“ und das „Stabat mater“ aufhorchen. Es ist kein Ton zu viel in dieser Partitur, das machte schon den Jüngling zum Meister. Die Handlung dreht sich um drei Liebespaare, die auseinander- und in anderer Konstellation zusammenkommen, wobei der Liebespaare immer mehr werden. Nur dais Glitzern der eleganten Musik macht diese Szenen erträglich, obwohl Regie (Wolf Neu-ber), Bühnenbild (Wilhelm P. Kort-ner) und Kostüme (Lucia Listopad) durch nette Einfälle das ihre dazu beitrugen sowie alle Darsteller durch flottes und gefälliges Spiel. Stimmlich sind die beiden Mägde (Gunda Spiluttini und Eva Roland) am besten, sodann die beiden Nichten des Bürgens Carlo, Nena und Nina (MirJana Bohanec und Helga Reichel), während Anna Jarmlla Kutil als Tochter des Hauses trotz guter Stimme sich nicht freizusingen vermochte. Die Rollen der beiden Bürger wurden von Helmut Berger und Klaus Gerboth mit der ihnen aufgetragenen komischen Würde in sehr guter Einheit von Spiel und Gesang ausgeführt, ebenso die des Don Pietro von Hans Jürgen Stanis-lav. Seiner kleineren Aufgabe als Ascanio wird Kurt Spanier zumindest stimmlich in angenehmer Weise gerecht. Aus dem different musizierendem Orchester des Österreichischen Rundfunks holte John Lund-gren als Dirigent sehr hübsche Farben und Rhythmen heraus. Das Publikum vergnügte sich sichtlich und spendete reichen Beifall.

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