Drei Amerikaner gen Paris

Werbung
Werbung
Werbung

Die Extraschicht an Authentizität, die sich Clint Eastwood für "The 15: 17 to Paris" besorgte, lässt weit zurückliegende Vorbilder aus der Filmgeschichte anklingen: "Zur Hölle und zurück" etwa, in dem Audie Murphy, der höchstdekorierte Soldat der US-Geschichte, seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg selbst nachstellte. Ähnliches unternimmt Eastwood mit Alek Skarlatos, Anthony Sadler und Spencer Stone, jenen drei Amerikanern, die am 21. August 2015 mit anderen Zugpassagieren den Anschlag eines schwerbewaffneten Terroristen vereitelten. Im Film ist eher der Weg das Ziel, bauen und bauschen sich nicht nur die Weichenstellungen und Lektionen seit der Grundschule auf, sondern manifestiert sich schon vorab das Sendungsbewusstsein. Die Suppe, die Eastwood hier kocht, ist dünn. Mit dem Patriotismus, der unbeholfen eingesetzten Spiritualität und auch der aufdringlich unaufdringlichen Darbringung mag sie sich gut in sein Spätwerk einfügen, nicht jedoch in die Kategorie bemerkenswert.

The 15:17 to Paris USA 2018. Regie: Clint Eastwood. Mit Alek Skarlatos, Anthony Sadler, Spencer Stone. Warner. 94 Min.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung