DumbMoney - © Constantin

„Dumb Money – Schnelles Geld“: Bedarf an Fußnoten

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Der Autor Thomas Taborsky über den Film „Dumb Money“, der sich mit dem geschehenen Aufbegehren von Kleinanlegern gegen das große System befasst.

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Der Autor Thomas Taborsky über den Film „Dumb Money“, der sich mit dem geschehenen Aufbegehren von Kleinanlegern gegen das große System befasst.

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Der erstaunliche Vorfall, den der amerikanische Film „Dumb Money“ nachzeichnen will, ereignete sich im Winter 2020/21. Ausgehend von einem Forum auf der Online-Plattform Reddit taten sich tausende Kleinanleger zusammen und kauften Anteile der maroden Computer-Handelskette GameStop. Große Fonds hatten die Aktie nämlich geshortet, also auf einen fallenden Kurs gewettet. Gelänge es, ihn stattdessen nach oben zu treiben, würden „die da oben“ Milliarden verlieren. Mit der Pandemie als Hintergrund wird diese Geschichte einer Investmentidee, die zum Aufbegehren gegen das Establishment mutiert, erzählt. Ein kleiner Analyst und Katzenfan entfacht dabei vom Keller aus die Revolution, kleine Leute bangen um ihr Stück vom Glück und auf der Gegenseite kommen ein paar Ausgeburten superreicher Arroganz ins Schwitzen. Weit weniger verständlich macht der Film, was hier eigentlich gerade vor sich geht, angefangen mit dem Titel, der eine Fußnote benötigt. Bei Werken wie „Dumb Money“ stellt sich letztlich sogar die Frage, ob sie am System rütteln oder auf ihre Weise für dessen Erhalt sorgen – eine umso berechtigtere Frage, weil hier u. a. die Winklevoss-Zwillinge, selbst Finanz-Milliardäre, an der Produktion beteiligt waren.

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