Eingepfercht in die "Blackbox"

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Als der Arabische Frühling 2011 Ägypten erreichte, sahen viele in "Kairo 678", dem Regiedebüt von Mohamed Diab, einen filmischen Vorboten. Politisch bleibt dieser auch in seinem Zweitling "Clash", mehr sogar: Er reduziert den Aktionsraum auf das Innere eines Gefangenentransporters zur Zeit der Absetzung Präsident Mursis von den Moslembrüdern. Gegner und Befürworter, ein amerikanischer Journalist, Unbeteiligte, Kinder wie Alte; ein Mikrokosmos des Landes wird von der Straße weg in diese enge, stickige Box zusammengepfercht. Die Tatsache, dass draußen jede Rückversicherung wegbricht, dass niemand mehr weiß, wer in den Unruhen wer ist, drängt die parteilichen Konflikte bald in den Hintergrund. Gleich wer, für jeden Insassen ist die Lage verzweifelt. Nicht von ungefähr erinnert eine Szene dieses beklemmend dichten Werks an einen Zombiefilm, wobei der größte Feind des Menschen auch dort immer er selbst war. Diesen Gedanken setzt Diab furios in Szene.

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