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Der Satz "Der letzte Mann auf Erden ist nicht allein" funktioniert bei postapokalyptischen Geschichten ebenso als Topos wie als Werbespruch. Meist ist jedoch der Aggregatzustand davor, das Zusammentreffen von Einsamkeit und Freiheit, das wesentlich Spannendere. Daran arbeitet sich Ulrich Köhler ("Bungalow") mit "In My Room" ab, wenn er von einem Augenblick auf den anderen die ganze Menschheit verschwinden lässt. Nur Armin hat das Ereignis verschlafen. Allmählich richtet er sich in dieser neuen Welt ein, betreibt etwas Landwirtschaft und tüftelt an der Stromversorgung. Eines Tages kehrt dann aber sein Problem mit menschlicher Nähe und Lust zurück, das er schon vorher hatte -mit Kirsi, der anderen Überlebenden. Nüchtern und versetzt mit einigen bleibenden Bildern schöpft das wortkarge Drama aus seinen Charakteren. Nicht erst die bittere Pointe am Schluss wirft aber die Frage auf, ob ein Kurzfilm die prägnantere Wahl für diesen Stoff gewesen wäre.

In My Room D/I 2018. Regie: Ulrich Köhler. Mit Hans Löw, Elena Radonicich. Polyfilm. 120 Min.

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