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Einzug des Hörfilms

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Der Oesterreichische Rundfunk sendete als Leihgabe des Studios Baden-Baden eine H ö r f i 1 m-fassung des Films „Die Brücke am Kwai“. Hörfilm? Ein Widerspruch in sich, ebenso fragwürdig wie etwa eine konzertant aufgeführte Oper. Denn zu sehen ist im Hörfilm selbstverständlich nichts. Und zu hören ist lediglich eine Montage aus den Synchronbändern, ergänzt durch zusätzliche Aufnahmen mit Paul Klinger, Ernst Wilhelm Borchert, Wolfgang Lukschi und Werner Peters, aus der Originalmusik und den Originalgeräuschen. Gegenüber dem Film ergibt sich eine Kürzung der Spieldauer von 166 auf 75 Minuten, einige Szenen sind an (hörspiel)dramaturgisch günstigere Positionen gerückt, ein Sprecher verdeutlicht den Wechsel der Schau-, pardön: der Hörplätze (Handlung und Gegenhandlung) und die Sprünge im zeitlichen Ablauf (Rückblende). Dank der klaren und packenden Fabel der „Brücke am Kwai“ wird so nach kurzem Einhören kenntlich, „worum“ es geht, doch können alle technischen Raffinessen der Regie (Hans Wolfgang Bergs) und des Bearbeiters (Friedrich Luft) nicht verhindern, daß minutenlang und länger rätselhaft bleibt, wie das „Worum“ denn eigentlich „vor sich“ geht. Der Konzentration des Hörers wird viel, vielleicht sogar zuviel zugemutet, zuletzt vermag er wohl nicht mehr mit Sicherheit zu entscheiden, ob er ergriffen oder bloß erschöpft worden ist.

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