Gar späte Menschwerdung

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Ehe der "alte Gaul" Rory (Brian Cox) über die Ziellinie geht, will er noch seinen alten Intimfeind überleben. Um das zu schaffen, reist in "Das etruskische Lächeln" der grantige, schwerkranke Schotte für einen Arzttermin nach San Francisco, wo auch sein Sohn lebt. Er hält ihn für verweichlicht und hat ebenso wenig Verständnis für ihn wie für die neumodischen Welt draußen. Bittersüß erzählt das Drama von einer späten Blüte: Rory nimmt sich seines kleinen, scheinbar im Stich gelassenen Enkels an. Und da ist auch die Dame aus dem Museum, der er den Hof macht. Die Filmfassung des wohl bekanntesten Romans aus der Feder des Spaniers José Luis Sampedro ist ein Sammelband an Altersweisheit und dem Glück, nach dem jeder sucht, gerahmt von malerischen Landschaftsaufnahmen und betulicher Orchestermusik. Mach was du liebst, solange du es kannst, so die Maxime. Die Form dafür mag zwar weit von originell sein, manchmal aber verführt ihr Charme.

Das etruskische Lächeln (The Etruscan Smile) USA 2018. Regie: Oded Binnun, Mihal Brezis. Mit Brian Cox, JJ Feild, Rosanna Arquette. Constantin. 108 Min.

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