Birds of Prey - © Warner

Gewaltsame Selbstermächtigung

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Margot Robbie (Mitte) spielt die Hauptrolle in der KinoVersion von „Birds of Prey“.

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Margot Robbie (Mitte) spielt die Hauptrolle in der KinoVersion von „Birds of Prey“.

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Kontinuität herrscht in der Comicwelt fast nur bei den Heldennamen, der Rest lässt sich oft bis zur Beliebigkeit ummodeln. Die TV-Serie „Arrow“ etwa hat in ihren acht Staffeln drei Black Canarys verschlissen. Keine davon hat viel mit jener Black Canary gemein, die als eine der Hauptfiguren von „Birds of Prey“ auftritt. Das bunte Actiontreiben ist eine Auskoppelung aus der Superschurken-Verfilmung „Suicide Squad“, die großteils durch Margot Robbie und ihre Verkörperung der stimmungsschwankenden ­Joker-Freundin Harley Quinn in Erinnerung blieb. Der Film baut die Figur aus und befördert sie zum Zentrum einer Geschichte, in der eine Riege weiblicher Charaktere um Selbstermächtigung kämpft. Sei es die vom Joker befreite Antiheldin selbst, der trotz ihrer Intelligenz und Fähigkeiten immer das Gefühl gegeben wurde, nicht alleine bestehen zu können, die Polizistin Renee Montoya, auf deren Schultern andere die Karriereleiter hochkletterten, oder die mysteriöse Hunt­ress, die ihre eigenen Gründe hat, mit ihrer Armbrust mitten im Geschehen aufzutauchen. Von Riot Girl bis Soul Lady hat jede ihr ausgeprägtes Erscheinungsbild, während die meisten Männer Schablonen bleiben sollen. Feministische, aber auch multi­ethnische Motive bedient der kurzweilige, anarchische und wie das Hirn von Harley Quinn sprunghaft angelegte Streifen geschickt. Schwer verdaulich bleibt jedoch seine grafische Gewalt, bei der Aggression zum Gaudium gerät.

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