Halbinsel des Todes

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Der Dokumentarfilm "Gallipoli" über die Schlacht um die Dardanellen im Ersten Weltkrieg fährt durch Mark und Bein - und mutet seinem Publikum etwas zu viel zu.

Am 25. April 1915 landen Truppen der Entente auf der türkischen Halbinsel Gallipoli, um die Dardanellen zu erobern. Die monatelange Schlacht, in der die Türken schließlich siegreich sind, wird zur Hölle auf Erden.

Um diese Erkenntnis macht der Dokumentarfilm "Gallipoli" sein Publikum reicher. Anhand von Tagebucheintragungen und Briefen sowohl türkischer als auch britischer und australischer Soldaten hat der junge türkische Regisseur Tolga Örnek Einzelschicksale hervor geholt und auf diese Weise erzählt, was die auf Gallipoli stationierten Truppen durchmachen mussten. Meterhohe Leichenberge, deren Gestank so unerträglich war, dass sich Soldaten beim Essen übergeben mussten; Fliegen, Seuchen, Krankheiten und ständige Unterversorgung: Die Generäle hatten ihren Soldaten ein gehöriges Trauma beschert. Originalfotos wechseln sich in dieser Dokumentation mit nachgestellten Szenen ab, ständig unterlegt mit dramatischer Musik. Dazwischen immer wieder Interviewausschnitte mit Historikern und Militärexperten. Zwei Stunden dauert die detaillierte Schilderung des monatelangen Gemetzels und der Einzelschicksale. Der Dokumentarfilm ist zunächst packend, doch gegen Ende wird einem alles einfach zu viel. Das Publikum aufzuschrecken ist sinnvoll - es zu überfordern, weniger. GALLIPOLI

Türkei 2005. Regie: Tolga Örnek.

Verleih: Recplayer. 116 Min.

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