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Heiratssorgen

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Theater am Börseplatz: Hier erzählen die Komödianten die „Geschichte von des Kesselftickers Hochzeit“, von John Millington Synge. Dieses Stück dies irischen Dichters (1871 bis 1909) gilt in seiner Heimat angeblich als gotteslästerlich. Man wundert sich. Entweder wurde dabei nur die Meinung eines übereifrigen, kurzsichtiglen irischen Theaterdirektors kolportiert oder es gelten in Irland spezielle Maßstäbe... Es handelt sich um die Geschichte von der „Frau“ eines armen Kesselflickers, die endlich kirchlich heiraten möchte, was aber nicht zustande kommen will, weil der ständig betrunkene Pfarrer zu teuer ist. In ihrer naiven Kreatürlichkeit bleiben sie aber alle Repräsentanten irischer Frömmigkeit, Armut und Trinkfestigkeit und eines eigenwilligen irischen Humors. —i Die szenische Realisierung dieser verhinderten Kesselflickerhochzeit (in der Nachdichtung von Erich Fried) ist den Komödianten gelungen. Hier wurde die ganze Sorgfalt einer Methode für das richtige, zwiespältige Stück aufgewendet. Realismus, Demonstration und Poesie liegen eng (und überzeugend) nebeneinander; man hatte es sich schwer gemacht... Als ausgezeichnet sei registriert: die Regie von Conny Hannes Meyer, das schauspielerische Können Ilse Scheers, das Bühnenbild von Otto Zonschitz und — nicht zu vergessen — das Programmheft.

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