"Honeyland": Im Einklang mit der Natur
Walter Gasperi über den Film "Honeyland".
Walter Gasperi über den Film "Honeyland".
Ljubomir Stefanov und Tamara Kotevska begleiten im für zwei Oscars nominierten Dokumentarfilm „Honeyland“ die nordmazedonische Wildimkerin Hatidze Muratova. Als sich im ausgestorbenen Dorf in ihrer Nachbarschaft eine nomadisierende Familie niederlässt, wird deren Alltag empfindlich gestört. Während sie nämlich im Einklang mit der Natur lebt und die Bienen nicht ausbeutet, kennt die von einem Patriarchen geleitete Familie, in der im Gegensatz zur Sanftheit Hatidze auch ein rauer Umgangston herrscht, keine Rücksicht. Berauschend sind die Bilder der kargen Landschaft Nordmazedoniens und des wie Gold leuchtenden Honigs. Spannend ist auch der Ansatz, im engen Raum dieser Berglandschaft das globale Problem der Verheerungen eines rein am Profit orientierten Wirtschaftsdenkens auf Mensch und Natur zu schildern, doch allzu einfach gestrickt werden die beiden Pole in diesem Film, in dem dokumentarisches Beobachten und dramatische Inszenierung ineinander fließen, einander gegenübergestellt.