Man könnte es eine Umkehr der Ausbeutung nennen, zumindest bietet das Kriminaldrama „Hustlers“ diese Perspektive an: Um das Jahr 2010 baute eine Gruppe exotischer Tänzerinnen in New York ein ausgeklügeltes System auf, mit dem sie Kunden anlockten und ausnahmen. Das ganze Land sei ein Stripclub. Dari n seien Leute, die das Geld werfen, und andere, die dafür tanzen, skizziert Rädelsführerin Ramona im Film die Welt. Für sich reklamiert sie die Rolle der Robin Hood, die von den Kretins der Wall Street nimmt. Der Anspruch, ein weibliches Gegenstück zu den Epen eines Martin Scorsese zu sein, erfüllt sich hier nur teilweise, auch wenn formal wie stilistisch wiederholt in dessen Ideenreservoir gefischt wird. Zwar gelingt es wiederholt, Momente mit Nachwirkung zu produzieren, vor allem im Zusammenspiel von Musik und Montage. Jedoch reißen diese Sequenzen, die unerwartet Anmut ausstrahlen, Glück entdecken oder schneidend entlarven können, den Rest der Erzählung einfach nicht mit.