Im Taxi mit Madeleine. - © Constantin

„Im Taxi mit Madeleine“: Zutiefst menschliche, solidarische Botschaft

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Line Renaud und Dany Boon spielen in „Im Taxi mit Madeleine“ geradezu herzerfrischend.

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Line Renaud und Dany Boon spielen in „Im Taxi mit Madeleine“ geradezu herzerfrischend.

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Manchmal wartet das Glück unverhofft am Wegesrand. Just als dem Taxifahrer Charles seine Schuldenschlinge den Atem zu nehmen droht, wird er von der Zentrale vor das Haus einer wohlhabenden älteren Dame namens Madeleine Keller geschickt. Aber die 92-Jährige wünscht nicht nur, quer durch Paris gefahren zu werden, um ein Zimmer in einem Seniorenheim zu beziehen, sondern sie will auch ihr Schicksal vor ihm ausbreiten. Irgendwann packt Charles die ungewöhnliche Geschichte seiner Zufallsbekanntschaft. So verbringen sie zusammen den Tag. In Rückblenden erzählt Madeleine vom ersten Kuss, aber auch von ihrem gewalttätigen Ehemann, an dem sie sich brutal rächte und dafür eine Gefängnisstrafe verbüßte.

Leichtfüßig schildert „Im Taxi mit Madeleine“ eine sozial-märchenhafte Begegnung. Ein in Not geratener Mann aus einem hart umkämpften, prekären Gewerbe trifft auf eine ihm wohlgesinnte gute Fee, kommt mit ihr während der Fahrt durch eine attraktive, wenngleich gestresste Metropole ins vertrauliche Gespräch und erfährt die Weisheit des Alters, von Liebessehnsucht, Gewalt und tragischen Verlusten. Zugleich wird für den unwissenden Zuhörer durch die Zeitzeugin auch Historie anschaulich gemacht. Schlaglichtartig rufen ihre Erinnerungen den abhängigen Status der Frauen in den fünfziger und sechziger Jahren ins Gedächtnis und führen durch die Spiegelung mit der Gegenwart deren verbesserte Situation durch den Kampf der Frauenbewegung vor Augen. Der Film berührt und empfiehlt sich durch seine zutiefst menschliche, solidarische Botschaft, die von Line Renaud und Dany Boon aufs Schönste belebt wird.

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