Kleine, aber gigantische Ziele

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Ein Grand Corps Malade, ein großer kranker Körper, führte bei "Lieber leben" mit Regie. Es ist das Pseudonym von Fabien Marsaud, und Ähnlichkeiten zu seiner eigenen Geschichte "keinesfalls zufällig": Eben noch energiegeladener Sportler mit Meisterschaftsambitionen, liegt Ben nach einem Unfall im Klinikbett -Tetraplegie, inkomplette Querschnittslähmung. Während er sich mühsam Stückchen seiner Motorik zurückerkämpft, mit kleinen gigantischen Zielen, wie das Programm am Fernseher wechseln zu können, lernt er die Insassen seines Rehazentrums kennen, wird Teil einer Gemeinschaft, die mit ihrer Situation umzugehen versucht. Wobei es auch einen Unterschied macht, dass Ben ein "Tetra" ist, kein "Para", sich also Hoffnung erlauben kann. Außergewöhnlich ist nicht nur die Innensicht, die detailreich und wenn es geht mit lockerem Sarkasmus erzählt. Regelmäßig begeistert dieses unsentimentale Glanzstück mit seinem geschmeidigen, vom französischen Hip-Hop der 1990er beeinflussten Stil.

Lieber leben (Patients) F 2017. Regie: Mehdi Idir, Grand Corps Malade. Mit: Pablo Pauly, Soufiane Guerrab, Moussa Mansaly. Filmladen. 110 Min.

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