Komik und Schwermut

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Remakes, bei denen erneut der Regisseur des Originals Regie führt, sind gar nicht so selten, wie es anzunehmen wäre: Hitchcock etwa versuchte sich zweimal an "Der Mann, der zu viel wusste", Cecil B. DeMille wiederum an "Die zehn Gebote" und Michael Haneke hat auch "Funny Games U.S." zu verantworten. Nun wurde der Norweger Hans Petter Moland engagiert, die Neuauflage seiner schwarze Komödie "Kraftidioten" mit amerikanischer Besetzung zu drehen.

Unglücklicherweise weckt ihr Titel "Hard Powder" eher Assoziationen zu stupider Videothekenware der 1990er als zum existenzialistischen Grundton dieses skurrilen Massakers, das der Schneeräum-Unternehmer eines Skigebiets ähnlich einer Lawine lostritt. Als sein Sohn schuldlos von Drogendealern getötet wird, beginnt er sich die Ränge hinauf zu deren Boss zu morden. Nachdem dieser aber vermutet, dass die indianische Konkurrenz dahinter steckt, löst das einen handfesten Bandenkrieg aus. Timing, Kamerawinkel und die Vielzahl schrulliger Charaktere bringen Schwung in den Film. Das Manko dabei ist, dass er mit seinen weiblichen Figuren wenig anzufangen weiß. Was Moland jedoch erzählerisch aus dem Begriff der Ehre unter Dieben holt und wie gelungen er mit Schwermut und Komik im gleichen Atemzug hantiert, kommt so nicht alle Tage vor.

Hard Powder (Cold Pursuit) GB/N/USA/F 2019. Regie: Hans Petter Moland. Mit Liam Neeson, Tom Bateman, Tom Jackson. Constantin. 119 Min.

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