Komödie, Drama, Obskurität

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Die typische leichtfüßige Komödie ist "Krystal" nicht gerade - mit ihren Schicksalsschlägen, Krankheiten, Abhängigkeiten von allerlei Suchtmitteln oder häuslichem Missbrauch. Manchmal erscheint in dieser wild wuchernden Geschichte sogar ein Teufel, vorrangig um den eben herangewachsenen Taylor zu plagen, der aus einer Familie begnadeter Menschen stammt. Der Vater ist Autor, die Mutter Poetin, der Bruder Künstler. Nur er hadert mit seinem behüteten, von lebensbedrohlichen Panikattacken unterbrochenen Dasein, und dem Faktum, dass er noch nie verliebt war; er stirbt beinahe, als er die titelgebende Ex-Stripperin Krystal trifft.

Dann läuft er ihr in ein Treffen der Anonymen Alkoholiker nach, rettungslos verliebt und entschlossen, alles zu tun, damit sie etwas für ihn fühlt. Selbst wenn das für ihn bedeutet, den Auftritt eines Gastredners zu kopieren und auf hartgesottener, von der Welt da draußen weise gewordener 50-Jähriger zu machen -eine Rolle, die er weiter durchziehen muss, als er Krystals querschnittsgelähmtem Sohn begegnet, und ihr gewalttätiger Verflossener auftaucht, um sie sich zurück zu holen. Das beschreibt den einen Teil des Films. Der andere ist jene gelassene Südstaaten-Kleinstadtatmosphäre, die den Hintergrund bildet, gemischt mit schillernden Obskuritäten, bei denen eine erstaunliche Anzahl bekannter Schauspieler mitmischt.

Im Wissen, dass hier einer von ihnen, der so zuverlässige William H. Macy ("Fargo","Shameless") an seiner Regiekarriere feilt, verwundert dieser Aufmarsch ebenso wenig wie warum seine Frau Felicity Huffman ("Transamerica") an seiner Seite spielt.

Überzeugen kann er mit diesem viel zu pläsierlichen Wonnedrama dennoch nicht -auch wenn es mitten im feinen Tumult manchmal auflachen lässt. Sonst aber ist es mehr im nervenden Fach daheim.

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