Mätzchen voller Zuneigung

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Wie soll man entspannen, wenn man ertrinkt", heißt es treffend doppeldeutig in der britischen Komödie "Swimming with Men". An Entspannung, geschweige denn Gleichklang mit sich und der Welt mangelt es dem Buchhalter Eric (Rob Brydon). Bis auf die Bahnen, die er im Hallenbad zieht, verläuft sein Leben wie in einem verschwommenen Zeitraffer. Als für seine Frau der Traum von der Lokalpolitik wahr wird, ist die Midlife-Krise komplett. Er reagiert hysterisch, stellt ihre Ehe in Frage und zieht ins Hotel.

Dritte Variation eines Themas

Eines war keine Einbildung: die Herren, die ihm im Pool erschienen sind. In deren Club geht es ums Synchronschwimmen, und es gelten besondere Regeln, z. B.: Lass dein Privatleben vor der Tür. Eric löst nicht nur ihr Symmetrieproblem, gemeinsam könnte es sogar zur - inoffiziellen -Weltmeisterschaft gehen. Die Erinnerung trügt nicht: Ganz ähnlich wurde diese auf realen Vorbildern beruhende Geschichte schon vor zehn Jahren im schwedischen Film "Männer im Wasser" erzählt. Kurze Zeit später legte der Waliser Dylan Williams seine diesbezüglichen Erfahrungen in der Doku "Men Who Swim" nach. Er war nun auch an dieser dritten Variante beteiligt, die sich auch dem Vergleich mit den Amateurstrippern aus "Ganz oder gar nicht" stellen muss.

Schnell findet sie aber ihre eigene Atmosphäre zwischen Melancholie und gutmütigen Pointen. Erstaunlich ist die Zuneigung, die sich in diesen Mätzchen ausdrückt, die sonst gerne auf Kosten der Figuren gehen; nicht bei diesem Drehbuch und dieser Regie. Die Riege an Veteranen, die mehr Bühne erhält als sonst oft, macht "Swimming with Men" vollends rund. Begnadete Hände waren hier am Werk, für einen grundsympathischen Film.

Swimming with Men GB 2018. Regie: Oliver Parker. Mit Rob Brydon. Thimfilm. 96 Min.

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