"Maiden": Weiblicher "Yachtsman of the Year"
Thomas Taborsky über "Maiden" von Regisseur Alex Holmes.
Thomas Taborsky über "Maiden" von Regisseur Alex Holmes.
Als die britische Skipperin Tracy Edwards 1990 mit ihrer rein weiblichen Crew das Ziel der Whitbread Round the World Race, der schwersten Segelregatta der Welt, erreichte, war es bezeichnend, dass sie als Yachtsman of the Year ausgezeichnet wurde.
Viele solcher Blüten beim Vorstoß in eine Männerdomäne hat der Dokumentarfilm „Maiden“ von Alex Holmes zu berichten, zieht es dafür vor, einige Fragen am Rande unbeantwortet zu lassen. Neben der Dramatik des eigentlichen Rennens sind ihm die Hürden wichtig, die Edwards zu dem Vorhaben veranlassten bzw. fast verhinderten, dass sie an den Start ging.
Darüber hinaus ist es die Interaktion und Reaktion von Mitbewerbern und Öffentlichkeit, der Umgang mit Geringschätzung und Sexismus. Gekonnt wechselt die Arbeit zwischen eintönig gefilmten Interviews und Originalmaterial, um einen sehr effektiven Spannungsbogen zu bauen. In seinen besten Momenten ist der mit auf dieser Nussschale: mit Pionierinnen, die über ihre eigenen Grenzen hinauswachsen, doch die Tragweite ihrer Leistung nicht erahnen.
Der Autor ist Filmkritiker.