Mit der Musik von gestern interagiert

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Julianne Moore ist eine der herausragenden Schauspielerinnen ihrer Generation. Das unterstreicht sie in „Gloria – Das Leben wartet nicht“, dem Remake eines gefeierten chilenischen Dramas, das von einer Frau Mitte bis Ende fünfzig handelt. Diese hält sich beschäftigt; erfüllt ist sie dadurch nicht, sondern einsam. Sogar in den Sprachbox-Nachrichten an ihre Kinder klingt das durch: „Hab dich lieb! Hier ist deine Mutter.“ Gloria darf Hoffnung schöpfen, als sich eine Beziehung zum frisch geschiedenen Alfred anbahnt.

So verzückend dieser Funken zwischen Moore und Co-Star John Turturro anzusehen ist, so bitter schmerzt es, wenn Regisseur Sebastián Lelio bald Schranken zwischen den beiden errichtet. Leise beobachtet er Moore im Alltag, vor allem aber wie sie mit der Musik der 1970er und 1980er interagiert, im Autoradio oder auf der Tanzfläche, wenn Liedzeilen ihr Leben spiegeln. Wenn sie sich im Song, der ihren Namen trägt, vergisst – und das genauso unvergesslich wie schon im Original.

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