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Neuer reicher Mann

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Der armen Seele Jammer angesichts von Verlassenheit und Tod, ihr hilfloser Versuch, Begleiter für diese „letzte Reise” zu finden, Freundin, Freunde, Verwandte -das packt noch immer im „Spiel vom Sterben des reichen Mannes” am Salzburger Domplatz. Und der'neue Mann vor der Domkulisse tut das Seine dazu, daß Rührung aufkommt, auch Berührtheit. Ein Mensch voll Sinnenfreude und herzlicher Unbekümmertheit läßt uns teilnehmen an seiner Todesangst, an Beue und Bekehrung. Gert Voss gibt dem Jedermann sympathische Züge jedermanns, wird schon gegenüber dem Schuldknecht fast weich, möchte so gern bei seiner Buhlschaft (Maddalena Crippa) ganz geborgen sein in Liebe.

Ein guter Widerpart ist ihm Martin Benraths Tod, asketisch trocken und nüchtern, Lola Müthel ist als Mutter wohl zurecht besorgt um ihren leichtherzigen Sohn. Daß ein selbstbewußter Mammon (Erwin Steinhauer) längst zu einem anderen Herrn gewechselt ist, daß der Teufel (hinreißend Ulrich Mühe) tobt ob des Verluste einer so sicheren, weil schwächlich-leichten Beute, versteht jeder außer Jedermann. Musik (Y\erner P. Pirchner), Kostüme (Moidele Bickel) und Gernot Friedeis Begie geben zurecht Raum für den Hauptdarsteller Domplatz.

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