Next Goal Wins.jp - © Disney

„Next Goal Wins“: Eigentor statt Heimvorteil

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Michael Fassbender gibt einen nach Samoa strafversetzten Fußballtrainer.

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Michael Fassbender gibt einen nach Samoa strafversetzten Fußballtrainer.

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Kaum eine Geschichte scheint besser auf den schrägen Humor des neuseeländischen Regisseurs Taika Waititi zugeschnitten zu sein wie jene des Fußballteams von Amerikanisch-Samoa. Während der WM-Qualifikation 2001 hat die Mannschaft der pazifischen Inselgruppe die größte Niederlage in der Fußballgeschichte eingefahren: 31 zu null gegen Australien. Bei der nächsten Quali muss daher zumindest ein Tor her. Die perfekte Ausgangslage für den Sportfilm „Next Goal Wins“, in dem ein in Ungnade gefallener und nach Samoa strafversetzter Coach (Michael Fassbender) beweisen muss, was noch in dem Team steckt.

Waititi, der in den letzten Jahren zum Quotensonderling im Marvel-Universum mutierte, sollte seine Stärken hier voll entfalten können, enttäuscht aber mit Sportlerklamauk nach Schema F. Die Mannschaft wurde ja bereits in der exzellenten Doku gleichen Titels 2014 verewigt. Die Änderungen, die Waititi gegenüber der Ursprungsgeschichte vornimmt, sind gleichermaßen fragwürdig wie unnötig. Da müssen dem Coach gleich ein Alkoholproblem und wütendes Temperament angedichtet werden, um das Ganze spannender zu machen. Und das, wo Serien wie Apple-TVs „Ted Lasso“ längst bewiesen haben, dass man nicht mehr auf die immergleichen Trainerklischees bauen muss, um eine inspirierende Aufstiegsstory im Fußballmilieu zu erzählen. Schade, dass Waititi sich trotz Heimvorteil mit „Next Goal Wins“ ein Eigentor schoss.

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