Obsession des Gärtnernamens

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Mit einer Schlepperei beginnt die existenzielle Komödie "Career Day mit Hindernissen", aber dahinschleppen wird sie sich später auch noch. Der Schulgärtner ist tot, und die Direktorin mit Schadensbegrenzung beschäftigt. In wenigen Stunden kommen etliche Eltern, um vor den Klassen über ihre Arbeit zu reden. Würde jemand die Leiche sehen, wäre das eine Katastrophe. Ähnlich sollen die Lehrer nicht davon erfahren, dass man sie in ihrem Aufenthaltsraum geparkt hat -auf unabsehbare Zeit, denn die gerufenen Sanitäter winken ab, nicht ihre Zuständigkeit.

Das Hin und Her um den Gärtner ist eine von mehreren ineinander verstrickten Handlungen, angelegt als eine der komischeren, und dabei symptomatisch für das, was an diesem Film allgemein schiefgegangen ist. Ohne die Miene zu verziehen, setzt er kleinen, ernsten Charakterdramen absurde Pointen entgegen, die teils unsäglich oft wiederholt werden -die halbe Figur des Vizerektors besteht aus der rassistisch unterlegten Fassungslosigkeit, dass ein Gärtner Kevin heißen kann (also kein Latino war). Im Niemandsland zwischen Independent-Werk und sperriger Judd-Apatow-Komödie kommt dieser Film zu liegen, der zum holprigen Regiedebüt für Judy Greer wird. Als eine der gefragtesten Komödien-Nebendarstellerinnen der letzten Jahrzehnte, mit den Paraderollen der besten Freundin oder Unschuldigen mit pikanten Seiten, weiß sie gestalterisch hier nicht viel einzubringen: Herkömmlich, getragen und visuell etwas steif entwickelt sich alles, untermalt von ebenso wenig glücklicher Musik. Punktuell besser läuft es für sie beim Schauspielerischen, wo sie, wenn das Drama einmal von der Komik verschont bleibt, kleinere lichte Momente entwickeln kann, sogar durchaus überraschende.

Am Ende unterliegen aber auch sie dem unbändigen Willen zur Moral von der Geschicht'; es ist eben ein konventionelles Debüt, nicht wie zum Beispiel das von "Scrubs"-Doktor Zach Braff mit "Garden State". Und es ist auch kein bissiger Klassiker zum Thema Schule wie einst Alexander Paynes "Election". Gegen Vergleichswerke wie diese kommt ein "Career Day" nicht an.

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